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Ge­setz über das Kol­lek­ten-, Spen­den- und Mess­sti­pen­dien­we­sen und über die Mit­tel­ver­wal­tung in den Kir­chen­ge­mein­den und Pas­to­ra­len Räu­men/Pas­to­ral­ver­bün­den

in: KA 2018, Stück 12, Nr. 151


1. Kol­lek­ten

1.1 Be­griff

Kol­lek­ten im Sinne die­ses Ge­set­zes sind Geld­samm­lun­gen an­läss­lich von öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Got­tes­diens­ten, die in ka­tho­li­schen Kir­chen, Ka­pel­len und Got­tes­dienst­sta­tio­nen oder unter frei­em Him­mel durch hier­zu be­auf­trag­te Per­so­nen ge­lei­tet wer­den. Steu­er­lich an­er­kann­te Zu­wen­dungs­be­stä­ti­gun­gen kön­nen nur für Kol­lek­ten im Sinne die­ses Ge­set­zes aus­ge­stellt wer­den.

1.2 An­ord­nung

Der Erz­bi­schof kann für den Be­reich der Erz­diö­ze­se Kol­lek­ten an­ord­nen (Diö­ze­san­kol­lek­ten). Hier­zu er­lässt der Ge­ne­ral­vi­kar eine Ver­ord­nung über die im Jah­res­ver­lauf ab­zu­hal­ten­den Diö­ze­san­kol­lek­ten (Kol­lek­ten­plan). Der Pfar­rer kann an den Tagen, an denen keine Diö­ze­san­kol­lek­te ab­zu­hal­ten ist, die Ver­wen­dung der Kol­lek­te zu einem kirch­li­chen oder ca­ri­ta­ti­ven Zweck in der ei­ge­nen Pfarr­ge­mein­de be­stim­men. Der Pfar­rer ist be­fugt, diese Zweck­zu­ord­nung an ein Mit­glied des Pas­to­ral­teams oder ein ge­wähl­tes Mit­glied des Kir­chen­vor­stands oder des Pfarr­ge­mein­de­ra­tes zu de­le­gie­ren. Ab­wei­chen­de Re­ge­lun­gen gemäß Ab­schnitt 1.4.4 sind zu be­ach­ten.

1.3 Ab­hal­tung

Ver­ant­wort­lich für die Durch­füh­rung, die Bu­chung und die Wei­ter­lei­tung aller an­ge­ord­ne­ten Kol­lek­ten in allen Kir­chen, Ka­pel­len oder Got­tes­dienst­sta­tio­nen der Pfarr­ge­mein­de ist der Pfar­rer. Diö­ze­san­kol­lek­ten wer­den in jeder Pfarr­ge­mein­de ge­hal­ten und grund­sätz­lich auf der Ebene des Pas­to­ra­len Rau­mes zur Wei­ter­lei­tung zu­sam­men­ge­führt. Ist der Pas­to­ra­le Raum noch nicht er­rich­tet, tritt an seine Stel­le der Pas­to­ral­ver­bund. Zweit­kol­lek­ten neben Diö­ze­san­kol­lek­ten sind nur im Aus­nah­me­fall und mit Zu­stim­mung des Pfar­rers zu­läs­sig. Sie dür­fen nur als Tür­kol­lek­te nach dem Got­tes­dienst ab­ge­hal­ten wer­den. Der Zweck jed­we­der Kol­lek­te ist vor der Durch­füh­rung in ge­eig­ne­ter Weise (z. B. Pfarr­brief, In­ter­net­auf­tritt, münd­li­che An­kün­di­gung im Got­tes­dienst) be­kannt zu ma­chen. Der Kol­lek­te­n­er­trag ist un­ge­kürzt für den be­kannt ge­mach­ten Zweck zu ver­wen­den.

1.3.1 Kol­lek­ten zu ver­mö­gens­recht­li­chen Zwe­cken

Kol­lek­ten zu Ver­mö­gens­zwe­cken sind Samm­lun­gen, die der Bil­dung von Fi­nanz­rück­la­gen, der An­schaf­fung oder Re­no­vie­rung von Ver­mö­gens­ge­gen­stän­den oder der Ab­tra­gung von auf­ge­nom­me­nen Dar­le­hen die­nen. Samm­lun­gen zur Fi­nan­zie­rung des Ge­mein­de­haus­hal­tes oder von Pro­jek­ten – auch mit dia­ko­ni­schem Cha­rak­ter – fal­len eben­falls unter diese Ka­te­go­rie. Bei Not­wen­dig­keit sol­len Samm­lun­gen in Ab­stim­mung mit dem Kir­chen­vor­stand die­sen ver­mö­gens­recht­li­chen Zwe­cken ge­wid­met wer­den; im Zwei­fels­fall ent­schei­det das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at. Die so ein­ge­nom­me­nen Mit­tel wer­den als Treu­hand­mit­tel be­zeich­net.

1.3.2 Kol­lek­ten zu pas­to­ra­len oder mild­tä­ti­gen Zwe­cken

Mit­tel aus die­sen Samm­lun­gen wer­den durch Mit­glie­der des Pas­to­ral­teams oder durch vom Pfar­rer be­auf­trag­te Ge­mein­de­mit­glie­der für pas­to­ra­le oder mild­tä­ti­ge Zwe­cke ein­ge­setzt, etwa zur di­rek­ten fi­nan­zi­el­len Un­ter­stüt­zung Be­dürf­ti­ger in der Pfarr­ge­mein­de oder im Pas­to­ra­len Raum/Pas­to­ral­ver­bund. Über die Ver­wen­dung ent­schei­det grund­sätz­lich der Pfar­rer.

1.3.3 Diö­ze­san­kol­lek­ten

Diö­ze­san­kol­lek­ten sind zeit­nah unter Be­ach­tung etwa ge­setz­ter Fris­ten und un­ge­kürzt gemäß den Vor­ga­ben der Kol­lek­ten­an­ord­nung an das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at oder die in der An­ord­nung be­zeich­ne­ten Emp­fän­ger wei­ter­zu­lei­ten.

1.3.4 Sons­ti­ge Kol­lek­ten und Samm­lun­gen

Für Kol­lek­ten und Samm­lun­gen für an­de­re Ge­mein­den, Diö­ze­sen und Or­ga­ni­sa­tio­nen ist eine vor­he­ri­ge schrift­li­che Zu­stim­mung des Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ria­tes er­for­der­lich. Sach­samm­lun­gen durch kirch­li­che In­sti­tu­tio­nen in der Pfarr­ge­mein­de be­dür­fen der vor­he­ri­gen Zu­stim­mung des Pfar­rers.


1.4 Ver­wal­tung

Alle in einer Kir­chen­ge­mein­de durch­ge­führ­ten Kol­lek­ten und Samm­lun­gen sind un­ver­züg­lich und voll­stän­dig in Ein­nah­me und Aus­ga­be zu er­fas­sen. Die Ver­ant­wor­tung dafür ob­liegt dem Pfar­rer. Die Or­ga­ni­sa­ti­on der Ver­wal­tung kann der Pfar­rer nach den nach­ste­hend auf­ge­führ­ten Vor­ga­ben fest­le­gen.
Die Buch­füh­rung muss den in Ab­schnitt 3.3 ge­nann­ten Grund­sät­zen ord­nungs­mä­ßi­ger Buch­füh­rung ge­nü­gen. Wird für die Kir­chen­ge­mein­den ein elek­tro­ni­sches Sys­tem der Kol­lek­ten­ver­wal­tung durch das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at zur An­wen­dung frei­ge­ge­ben oder be­reit­ge­stellt, kann das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at die ver­bind­li­che An­wen­dung die­ses Sys­tems zur Kol­lek­ten­ver­wal­tung an­ord­nen. Ist ein Sys­tem oder eine IT-An­wen­dung ver­bind­lich an­zu­wen­den, wer­den not­wen­di­ge Li­zenz­ge­büh­ren und Auf­wen­dun­gen für die tech­ni­sche Be­reit­stel­lung durch das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at über­nom­men. Die Kol­lek­ten sind nach ihrem Ver­wen­dungs­zweck zu ord­nen, um eine zweck­ge­mä­ße Mit­tel­ver­wen­dung si­cher­zu­stel­len.
Die Be­rech­ti­gun­gen zur Ein­sicht­nah­me in und zur Ver­wen­dung von Kol­lek­ten rich­ten sich nach der in­halt­li­chen Ver­ant­wor­tung für die Kol­lek­ten­ver­wal­tung. Zu­sätz­lich ist den Kir­chen­vor­stän­den der Kir­chen­ge­mein­den im Pas­to­ra­len Raum/Pas­to­ral­ver­bund auf Wunsch zu­min­dest jähr­lich die Höhe der für mild­tä­ti­ge Zwe­cke se­pa­rat ver­wal­te­ten Mit­tel mit­zu­tei­len. So­fern die se­pa­rat vom Pfar­rer ver­wal­te­ten Mit­tel auf einem ei­ge­nen Konto ver­wahrt wer­den, hat die­ses auf den Namen einer Kir­chen­ge­mein­de im Pas­to­ra­len Raum/Pas­to­ral­ver­bund zu lau­ten.
Die Kol­lek­ten­ver­wal­tung un­ter­liegt der bi­schöf­li­chen Vi­si­ta­ti­on nach Ma­ß­ga­be der Vi­si­ta­ti­ons­ord­nung in ihrer je­weils gül­ti­gen Fas­sung. Das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at ist zur Prü­fung der Kol­lek­ten­ver­wal­tung und der Be­stands­nach­wei­se be­rech­tigt. Für die Prü­fung der vom Pfar­rer bzw. Geist­li­chen se­pa­rat ver­wal­te­ten Kol­lek­ten­mit­tel ist eine Prü­fungs­an­ord­nung des Ge­ne­ral­vi­kars er­for­der­lich.
Die Be­stän­de der Kol­lek­ten zu Ver­mö­gens­zwe­cken sind zum Ende des Rech­nungs­jah­res in der Bi­lanz der Kir­chen­ge­mein­de nach­zu­wei­sen. Die im Rech­nungs­jahr er­ziel­ten Ein­nah­men und ihre Ver­wen­dung sind in der Er­geb­nis­rech­nung der je­wei­li­gen Kir­chen­ge­mein­de nach­zu­wei­sen. Der Kir­chen­vor­stand ist ver­pflich­tet, dem den Haus­halt be­wirt­schaf­ten­den Ge­mein­de­ver­band ent­we­der die Ver­wal­tung der Mit­tel zu über­tra­gen oder ihm recht­zei­tig sämt­li­che Bu­chungs­in­for­ma­tio­nen für den Zweck der Dar­stel­lung im Jah­res­ab­schluss zur Ver­fü­gung zu
stel­len.

1.4.1 Zu­stän­dig­keit

Die Ver­ant­wor­tung für die Ver­wal­tung der Treu­hand­mit­tel gemäß Ab­schnitt 1.3.1 ob­liegt dem Kir­chen­vor­stand. Die Treu­hand­mit­tel un­ter­lie­gen der Auf­sicht des Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ria­tes nach ge­son­der­ter Re­ge­lung. Dem Kir­chen­vor­stand steht das Recht der Ein­sicht­nah­me und der Ver­fü­gung über diese Mit­tel zu.
Kol­lek­ten zu Ver­mö­gens­zwe­cken gemäß Ab­schnitt 1.3.1 hat der Pfar­rer dem zu­stän­di­gen Kir­chen­vor­stand zur Ver­wal­tung zu über­ge­ben. Kol­lek­ten zu pas­to­ra­len oder mild­tä­ti­gen Zwe­cken gemäß Ab­schnitt 1.3.2 sol­len eben­falls der Ver­ant­wor­tung des Kir­chen­vor­stands über­las­sen wer­den. Sie kön­nen aber auch vom Pfar­rer bzw. Geist­li­chen se­pa­rat ver­wal­tet wer­den; in die­sem Fall ist zum Ende eines jeden Ka­len­der­jah­res der Teil der Mit­tel, der 3 € pro Ge­mein­de­mit­glied oder ins­ge­samt 15.000 € über­steigt, der Ver­wal­tung durch den Kir­chen­vor­stand zu über­tra­gen.

1.4.2 Ge­mein­de­über­grei­fen­de Ver­wal­tung

Die Ver­wal­tung der Kol­lek­ten für alle zu­ge­hö­ri­gen Kir­chen­ge­mein­den eines Pas­to­ra­len Rau­mes/Pas­to­ral­ver­bun­des (ge­mein­de­über­grei­fen­de Ver­wal­tung) muss an zen­tra­ler Stel­le, in der Regel im Büro des Lei­ters des Pas­to­ra­len Rau­mes/Pas­to­ral­ver­bun­des, durch­ge­führt wer­den. Wäh­rend einer Über­gangs­frist bis zum 31.12.2020 kann die Ver­wal­tung und Wei­ter­lei­tung wei­ter­hin de­zen­tral in den ein­zel­nen Kir­chen­ge­mein­den er­fol­gen.
Wer­den die Mit­tel aus pas­to­ra­len und mild­tä­ti­gen Kol­lek­ten ein­heit­lich ge­mein­de­über­grei­fend ver­wal­tet, sind zum Ende eines jeden Ka­len­der­jah­res vor­han­de­ne Be­stän­de, die den Frei­be­trag von 3 € je Ge­mein­de­mit­glied über­stei­gen, im Ver­hält­nis der An­zahl der Ka­tho­li­ken auf die ein­zel­nen Kir­chen­ge­mein­den auf­zu­tei­len und der Ver­ant­wor­tung des je­wei­li­gen Kir­chen­vor­stands zu über­ge­ben. Nach Ab­stim­mung im Fi­nanz­aus­schuss ist auch die Zu­ord­nung der den Frei­be­trag über­stei­gen­den Be­trä­ge zur ge­mein­sa­men Haus­halts­stel­le im Pas­to­ra­len Raum/Pas­to­ral­ver­bund mög­lich. Bei ein­heit­li­cher Ver­wal­tung be­trägt der Ma­xi­mal­wert der pas­to­ra­len und mild­tä­ti­gen Kol­lek­ten zum Jah­res­en­de gemäß Ab­schnitt 1.4.1 letz­ter Satz 30.000 €.
Bei Zu­sam­men­le­gung von Kir­chen­ge­mein­den oder Pas­to­ral­ver­bün­den und da­durch be­ding­ter Über­schrei­tung des Frei­be­tra­ges hat die Über­tra­gung an die Ver­wal­tung durch den zu­stän­di­gen Kir­chen­vor­stand gemäß vor­ste­hen­der Re­ge­lung spä­tes­tens zum Ende des Ka­len­der­jah­res der Zu­sam­men­le­gung zu er­fol­gen.
Die Ver­ant­wor­tung, Ein­sicht und Ver­fü­gung über die Mit­tel durch den je­weils recht­lich Zu­stän­di­gen blei­ben auch bei ge­mein­de­über­grei­fen­der Ver­wal­tung un­ge­schmä­lert er­hal­ten und sind durch ge­eig­ne­te or­ga­ni­sa­to­ri­sche Re­ge­lun­gen si­cher­zu­stel­len. Ent­spre­chen­de Rech­te sind im Ver­wal­tungs­sys­tem ein­zu­rich­ten.

1.4.3 Ab­füh­rung von Diö­ze­san­kol­lek­ten
Die Ab­füh­rung von Diö­ze­san­kol­lek­ten an das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at soll eben­falls zen­tral für den Pas­to­ra­len Raum/Pas­to­ral­ver­bund er­fol­gen. Von der Erz­bis­tums­kas­se mit dem jähr­li­chen Kol­lek­ten­plan be­reit­ge­stell­te In­for­ma­tio­nen für ent­spre­chen­de Zah­lungs­mög­lich­kei­ten sind ver­bind­lich zu be­ach­ten.

1.4.4 Ab­wei­chen­de Zu­stän­dig­kei­ten
Nach Kir­chen­recht oder staat­li­chem Recht be­stehen­de Be­fug­nis­se zur Ab­hal­tung, Ver­wal­tung und Ver­wen­dung von Kol­lek­ten­mit­teln, z. B. in Kir­chen, für die ein ei­ge­ner rec­tor ec­cle­siae be­stellt ist, blei­ben un­be­rührt.
Bei Samm­lun­gen an­läss­lich von Mess­fei­ern und an­de­rer Ver­an­stal­tun­gen er­rich­te­ter aus­län­di­scher Mis­sio­nen im Erz­bis­tum Pa­der­born lie­gen die ord­nungs­ge­mä­ße Ab­hal­tung, Ver­wal­tung und Ver­wen­dung, ab­wei­chend von Ab­schnitt 1.2, un­ab­hän­gig von dem Ort der Samm­lung in Ver­ant­wor­tung des Lei­ters der aus­län­di­schen Mis­si­on.


2. Spen­den

2.1 Be­griff

Spen­den im Sinne die­ses Ge­set­zes sind frei­wil­li­ge Zu­wen­dun­gen ohne Ge­gen­leis­tung und ohne Ent­gelt­cha­rak­ter, die au­ßer­halb von an­ge­ord­ne­ten Kol­lek­ten ge­leis­tet wer­den. Hier­un­ter fal­len so­wohl Geld- als auch Sach­spen­den. Dem­entspre­chend sind Zu­wen­dun­gen im Zu­sam­men­hang mit Ge­gen­leis­tun­gen (z. B. Spon­so­ring, Kos­ten­er­stat­tun­gen) keine Spen­den. Zu­wen­dungs­be­stä­ti­gun­gen gemäß Ab­schnitt 2.3. kön­nen nur für Spen­den im Sinne die­ses Ge­set­zes aus­ge­stellt wer­den.

2.2 Ver­wal­tung

Spen­den zu Ver­mö­gens­zwe­cken und Spen­den zu pas­to­ra­len oder mild­tä­ti­gen Zwe­cken sind grund­sätz­lich wie die ent­spre­chen­den Kol­lek­ten zu ver­wal­ten. Wer­den der Kir­chen­ge­mein­de oder den in ihr haupt­be­ruf­lich oder eh­ren­amt­lich Tä­ti­gen Spen­den zu­ge­wen­det, sind diese voll­stän­dig in Ein­nah­me und Aus­ga­be zu er­fas­sen. Die Ver­ant­wor­tung für Spen­den mit pas­to­ra­lem oder mild­tä­ti­gem Zweck ob­liegt dem Pfar­rer, für Spen­den zu Ver­mö­gens­zwe­cken dem Kir­chen­vor­stand. Ist eine Spen­de nicht mit einer Zweck­be­stim­mung ver­se­hen, ent­schei­det der Pfar­rer über den Ver­wen­dungs­zweck. Bei Not­wen­dig­keit sol­len Spen­den ohne Zweck­be­stim­mung des Spen­ders in Ab­stim­mung mit dem Kir­chen­vor­stand Ver­mö­gens­zwe­cken ge­wid­met wer­den; im Zwei­fels­fall ent­schei­det das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at. Wenn er­hal­te­ne Mit­tel mit Zweck­be­stim­mung an haupt­be­ruf­lich oder eh­ren­amt­lich Tä­ti­ge in der Kir­chen­ge­mein­de zur Ver­wen­dung über­ge­ben wer­den, ist die zweck­ge­rech­te Ver­wen­dung eben­falls voll­stän­dig nach­zu­wei­sen.
Spen­den­mit­tel zu Ver­mö­gens­zwe­cken sind zum Ende des Rech­nungs­jah­res in der Bi­lanz und die in das Rech­nungs­jahr fal­len­den Ein­nah­men und Aus­ga­ben in der Er­geb­nis­rech­nung der Kir­chen­ge­mein­de nach­zu­wei­sen. Der Kir­chen­vor­stand ist ver­pflich­tet, dem den Haus­halt be­wirt­schaf­ten­den Ge­mein­de­ver­band ent­we­der die Ver­wal­tung der Mit­tel zu über­tra­gen oder ihm recht­zei­tig sämt­li­che Bu­chungs­in­for­ma­tio­nen für die Dar­stel­lung im Jah­res­ab­schluss zur Ver­fü­gung zu stel­len.
Die Spen­den­ver­wal­tung un­ter­liegt der bi­schöf­li­chen Vi­si­ta­ti­on nach Ma­ß­ga­be der Vi­si­ta­ti­ons­ord­nung in ihrer je­weils gül­ti­gen Fas­sung. Das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at ist zur Prü­fung der Spen­den­ver­wal­tung und der Be­stands­nach­wei­se be­rech­tigt. Für die Prü­fung der vom Pfar­rer bzw. Geist­li­chen ggf. se­pa­rat ver­wal­te­ten Spen­den­mit­tel ist eine Prü­fungs­an­ord­nung des Ge­ne­ral­vi­kars er­for­der­lich.

2.3 Aus­stel­lung von Zu­wen­dungs­be­stä­ti­gun­gen

Die Aus­stel­lung steu­er­lich an­er­kann­ter Zu­wen­dungs­be­stä­ti­gun­gen hat in Über­ein­stim­mung mit den je­weils gel­ten­den steu­er­li­chen Vor­schrif­ten zu er­fol­gen. Neben der Rich­tig­keit der Be­trä­ge und Zu­wen­dungs­zwe­cke sind ins­be­son­de­re auch die Nach­weis­pflich­ten für her­aus­ge­ge­be­ne Zu­wen­dungs­be­stä­ti­gun­gen in der Re­gis­tra­tur der Kir­chen­ge­mein­de zu be­ach­ten. Bei der An­wen­dung steu­er­li­cher Re­ge­lun­gen für Zu­wen­dungs­be­stä­ti­gun­gen auf­grund von eh­ren­amt­li­chen Tä­tig­keits­nach­wei­sen sind die Be­trags­gren­zen und Nach­weis­pflich­ten genau zu be­ach­ten.

2.4 Da­ten­schutz

Bei der Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten im Rah­men der Kol­lek­ten- und Spen­den­ver­wal­tung sind die Da­ten­schutz­be­stim­mun­gen genau zu be­ach­ten.


3. Sons­ti­ge Ein­nah­men und Aus­ga­ben der Kir­chen­ge­mein­den

3.1 Ein­nah­men und Aus­ga­ben aus Ver­mö­gens­ver­wal­tung

Ein­nah­men und Aus­ga­ben der Kir­chen­ge­mein­den aus der Ver­wal­tung und Nut­zung von Sach- und Fi­nanz­an­la­ge­ver­mö­gen sowie auf­grund von Ver­trä­gen und Rech­ten sind voll­stän­dig in der Er­geb­nis­rech­nung der Kir­chen­ge­mein­de nach­zu­wei­sen. Die ent­spre­chen­den Mit­tel­be­stän­de sind in der Ver­mö­gens­rech­nung (Bi­lanz) nach Ma­ß­ga­be der je­weils gel­ten­den Be­wer­tungs- und Bi­lan­zie­rungs­vor­schrif­ten nach­zu­wei­sen. Der Kir­chen­vor­stand hat die Voll­stän­dig­keit der Er­geb­nis­rech­nung und der Bi­lanz zu be­stä­ti­gen und die ord­nungs­ge­mä­ße steu­er­li­che Be­hand­lung von Ein­nah­men und Aus­ga­ben si­cher­zu­stel­len. Falls er­for­der­lich, ist die Er­fül­lung der steu­er­li­chen An­for­de­run­gen durch In­an­spruch­nah­me von Steu­er­be­ra­tungs­leis­tun­gen zu ge­währ­leis­ten.

3.2 Ein­nah­men und Aus­ga­ben aus ge­meind­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten

Wer­den an­läss­lich ge­meind­li­cher Ver­an­stal­tun­gen er­ziel­te Ein­nah­men dem in der Kir­chen­ge­mein­de ver­wal­te­ten Ver­mö­gen zu­ge­führt, sind sie wie die zu­ge­hö­ri­gen Aus­ga­ben eben­falls in der Er­geb­nis­rech­nung und in der Bi­lanz der Kir­chen­ge­mein­de aus­zu­wei­sen. Fin­den die Ver­an­stal­tun­gen ge­mein­de­über­grei­fend statt, kön­nen die Mit­tel auch unter den ge­mein­sa­men Fi­nanz­mit­teln des Pas­to­ra­len Rau­mes/Pas­to­ral­ver­bun­des aus­ge­wie­sen wer­den. Diese Ein­nah­men und die zu­ge­hö­ri­gen Aus­ga­ben müs­sen nach Ma­ß­ga­be der Re­ge­lun­gen des Steu­er­rechts den an den Ver­an­stal­tun­gen be­tei­lig­ten Rechts­trä­gern zu­ge­ord­net wer­den. Wer­den ge­meind­li­che Ak­ti­vi­tä­ten für genau be­zeich­ne­te Zwe­cke durch­ge­führt, müs­sen die dar­aus er­ziel­ten Über­schüs­se ihrem Zweck ent­spre­chend ver­wen­det wer­den. Ver­ant­wort­lich für die kor­rek­te Ver­wen­dung ist der Kir­chen­vor­stand.

3.3 Auf­zeich­nungs- und Nach­weis­pflich­ten für Ein­nah­men,Aus­ga­ben und Mit­tel­be­stän­de in der Kir­chen­ge­mein­de

Für jeg­li­che in der Kir­chen­ge­mein­de tä­ti­gen Grup­pen und Or­ga­ni­sa­tio­nen ist durch den Kir­chen­vor­stand zu klä­ren, ob sie in recht­li­cher, fi­nan­zi­el­ler und steu­er­li­cher Hin­sicht Teil der Kir­chen­ge­mein­de oder einem an­de­ren steu­er­pflich­ti­gen Rechts­trä­ger zu­zu­ord­nen sind.
Für alle Fi­nanz­mit­tel, Ein­nah­men und Aus­ga­ben der Kir­chen­ge­mein­de ist der Kir­chen­vor­stand zu­stän­dig. Dies gilt auch für alle selbst­stän­di­gen oder un­selbst­stän­di­gen Rechts­trä­ger auf Orts­ebe­ne, deren Ver­wal­tung auf­grund Ge­set­zes oder auf­grund der je­wei­li­gen Sat­zung oder auf­grund deren ei­ge­ner rechts­ver­bind­lich ge­trof­fe­ner Ent­schei­dung dem Kir­chen­vor­stand über­tra­gen ist. Hier­zu zäh­len ins­be­son­de­re die recht­lich selbst­stän­di­gen Stel­len- und Fa­brik­ver­mö­gen, aber auch recht­lich un­selbst­stän­di­ge Grup­pie­run­gen der Kir­chen­ge­mein­de. Die Buch­füh­rung der Kir­chen­ge­mein­de muss für alle ver­wal­te­ten Mit­tel den Grund­sät­zen ord­nungs­mä­ßi­ger Buch­füh­rung ent­spre­chen und für die Ge­win­nung einer ver­läss­li­chen Da­ten­grund­la­ge für steu­er­li­che Zwe­cke ge­eig­net sein. Auf die Pflicht zur Be­nut­zung von Da­ten­sys­te­men, so­weit sie durch das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at gemäß Ab­schnitt 1.4 zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den, wird hin­ge­wie­sen.

3.4 Steu­er­pflich­ten der Kir­chen­ge­mein­de

Un­ab­hän­gig von ihrer Zweck­be­stim­mung kön­nen Ein­nah­men aus kir­chen­ge­meind­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten und aus der Ver­mö­gens­ver­wal­tung nach staat­li­chem Recht steu­er­pflich­tig sein, z. B. der Um­satz­steu­er un­ter­lie­gen. Der Kir­chen­vor­stand ist für die ord­nungs­ge­mä­ße, voll­stän­di­ge und recht­zei­ti­ge Ab­ga­be von Vor­anmel­dun­gen und Steu­er­erklä­run­gen bei den zu­stän­di­gen Fi­nanz­äm­tern und für die pünkt­li­che Ent­rich­tung fäl­li­ger Steu­ern ver­ant­wort­lich. Im Zwei­fel ist ein Steu­er­be­ra­ter hin­zu­zu­zie­hen. Für die Voll­stän­dig­keit der Un­ter­la­gen des Rech­nungs­we­sens zum Zweck der steu­er­lich kor­rek­ten Be­ar­bei­tung durch den haus­halt­füh­ren­den Ge­mein­de­ver­band und ggf. durch einen be­auf­trag­ten Steu­er­be­ra­ter hat der Kir­chen­vor­stand Sorge zu tra­gen.


4. Mess­sti­pen­di­en, Stif­tun­gen, Stol­ge­büh­ren

4.1 Mess­sti­pen­di­en

Nach c. 946 CIC tra­gen die Gläu­bi­gen, die ein Sti­pen­di­um geben, zum Wohl der Kir­che bei und be­tei­li­gen sich durch die­ses Sti­pen­di­um an deren Sorge für den Un­ter­halt der Be­diens­te­ten und der kirch­li­chen Werke. Da der Un­ter­halt der Kir­chen­be­diens­te­ten aus Bis­tums­mit­teln ge­si­chert ist, sind die Sti­pen­di­en aus­schlie­ß­lich für kirch­li­che Werke vom Pries­ter zu ver­wen­den. Eine Zu­wei­sung für ei­ge­ne Zwe­cke ist dem Pries­ter nicht mög­lich.
Der ap­pli­zie­ren­de Pries­ter kann be­stim­men, für wel­che kirch­li­chen Werke das Sti­pen­di­um ein­ge­setzt wer­den soll. So­weit hier­zu von ihm nichts Nä­he­res be­stimmt ist, wer­den Sti­pen­di­en nach Per­sol­vie­rung der Mess­ver­pflich­tung den Spen­den und Kol­lek­ten im Pas­to­ra­len Raum/Pas­to­ral­ver­bund zu­ge­führt. Über eine Zweck­be­stim­mung ent­schei­det dann der Pfar­rer. Die in c. 951 § 1 CIC vor­ge­se­he­ne Ent­schei­dung des Orts­or­di­na­ri­us wird dahin ge­trof­fen, dass Bi­na­tio­nen und Tri­na­tio­nen nicht mehr an das Erz­bis­tum ab­ge­führt wer­den, son­dern den Spen­den und Kol­lek­ten im Pas­to­ra­len Raum/Pas­to­ral­ver­bund zu­ge­führt wer­den. Über eine Zweck­be­stim­mung ent­schei­det der Pfar­rer. Die Ver­wal­tungs­ver­ord­nung über Mess­sti­pen­di­en am Al­ler­see­len­tag, (KA 1995, Nr. 128.) bleibt un­be­rührt.
Für eine Hei­li­ge Messe kann von jedem Ze­le­bran­ten nur ein Mess­sti­pen­di­um an­ge­nom­men wer­den. Da­ne­ben kön­nen an­de­re An­lie­gen kom­me­mo­riert wer­den. Die Mess­sti­pen­di­en für die kom­me­mo­rier­ten An­lie­gen sind zur Ap­pli­zie­rung durch an­de­re Pries­ter wei­ter­zu­ge­ben. Mess­sti­pen­di­en sind zen­tral im Pas­to­ra­len Raum/ Pas­to­ral­ver­bund zu ver­wal­ten. Dabei wer­den der In­halt der Mess­ver­pflich­tung, das Datum der An­nah­me, das Datum der Per­sol­vie­rung und der ap­pli­zie­ren­de Pries­ter oder das Datum der Wei­ter­ga­be und der Emp­fän­ger des Sti­pen­di­ums do­ku­men­tiert.
Das Sti­pen­di­um für eine Hei­li­ge Messe be­trägt 2,50 €. So­weit für Ur­laubs­ver­tre­tun­gen Ver­gü­tun­gen gemäß diö­ze­sa­nen Re­ge­lun­gen ge­währt wer­den, sind Sti­pen­di­en für in die­sem Rah­men ze­le­brier­te Mes­sen mit den Ver­gü­tun­gen ab­ge­gol­ten und wer­den nicht ge­son­dert mit dem ap­pli­zie­ren­den Pries­ter ab­ge­rech­net. Sie wer­den eben­falls der Spen­den­ver­wal­tung im Pas­to­ra­len Raum/ Pas­to­ral­ver­bund zu­ge­führt.

4.2 Mess­stif­tun­gen

Um für eine grö­ße­re An­zahl an Mess­fei­ern oder für einen Zeit­raum von mehr als einem Jahr Mess­in­ten­tio­nen zu be­stim­men, kön­nen Mess­stif­tun­gen er­rich­tet wer­den. Für die ge­wis­sen­haf­te Er­fül­lung der ein­ge­gan­ge­nen Ver­pflich­tun­gen ist durch den Stif­tungs­ver­wal­ter, das ist i. d. R. der Kir­chen­vor­stand, Sorge zu tra­gen. Die zu­ge­hö­ri­gen Mess­sti­pen­di­en sind grund­sätz­lich aus den Er­träg­nis­sen der Mess­stif­tung zu fi­nan­zie­ren. Wird eine Mess­stif­tung als Ver­brauchs­stif­tung er­rich­tet, kön­nen die Mess­sti­pen­di­en auch aus dem Stif­tungs­be­trag fi­nan­ziert wer­den, so­weit die Er­träg­nis­se der Stif­tung nicht aus­rei­chen. Die Dauer der Mess­stif­tung soll 20 Jahre nicht über­schrei­ten. Es ist bei Er­rich­tung der Stif­tung vom Stif­ter fest­zu­le­gen, wel­chem Ver­mö­gen et­wai­ge Rest­be­stän­de bei Ab­lauf der Stif­tung zu­zu­ord­nen sind.
Mess­stif­tungs­ur­kun­den sind nach dem amt­li­chen Mus­ter des Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ria­tes ab­zu­fas­sen. Diese wer­den im Kirch­li­chen Amts­blatt ver­öf­fent­licht und sind über das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at – auch in elek­tro­ni­scher Form – er­hält­lich. Ur­kun­den über er­rich­te­te Mess­stif­tun­gen sind mit dem An­nah­me­be­schluss des Kir­chen­vor­stands dem Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at zur kir­chen­auf­sicht­li­chen Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen. Alle Mess­stif­tun­gen sind im Stif­tungs­ver­zeich­nis nach­zu­wei­sen. Die­ses ist ge­son­dert für jede Kir­chen­ge­mein­de elek­tro­nisch oder in ge­bun­de­ner Form zu füh­ren.

4.3 Stol­ge­büh­ren

Stol­ge­büh­ren wer­den bis auf Wei­te­res im Erz­bis­tum Pa­der­born nicht er­ho­ben. Eben­so ist bei Fei­ern von Sa­kra­men­ten und Sa­kra­men­ta­li­en kein Aus­la­gen­er­satz für Auf­wen­dun­gen zu for­dern, wenn sich diese im für die Ge­mein­de üb­li­chen Rah­men be­we­gen. Kir­chen­ge­mein­den kön­nen aber für die auf in­di­vi­du­el­ler Ver­ein­ba­rung be­ru­hen­de Nut­zung von kirch­li­chen Ge­bäu­den mit be­son­de­ren An­for­de­run­gen an mu­si­ka­li­sche Um­rah­mung, Blu­men­schmuck, Rei­ni­gung etc. einen be­son­de­ren Aus­la­gen­er­satz gel­tend ma­chen, wel­cher dann auch für ent­stan­de­ne Per­so­nal- und Sach­kos­ten zu ver­wen­den ist. Der er­ho­be­ne Aus­la­gen­er­satz ist in der Er­geb­nis­rech­nung der Kir­chen­ge­mein­de zweck­ent­spre­chend nach­zu­wei­sen. Zu­wen­dungs­be­stä­ti­gun­gen zur Vor­la­ge bei der staat­li­chen Fi­nanz­ver­wal­tung kön­nen dafür nicht aus­ge­stellt wer­den. Eine Staf­fe­lung der er­ho­be­nen Sätze nach
so­zia­len Ge­sichts­punk­ten ist mög­lich.


5. Ver­wal­tung von Kon­ten und Bar­kas­sen

5.1 All­ge­mei­nes

Die An­zahl der für die Kir­chen­ge­mein­de ge­führ­ten Kon­ten ist auf das zwin­gend not­wen­di­ge Maß zu be­schrän­ken. Für einen kon­kre­ten Zweck soll grund­sätz­lich nur ein Konto ge­führt wer­den. Kon­ten für zeit­lich be­fris­te­te Zwe­cke und Pro­jek­te sind in an­ge­mes­se­ner Zeit nach Ab­lauf der Fris­ten bzw. Pro­jek­te zu­guns­ten ähn­li­cher Ak­ti­vi­tä­ten oder der all­ge­mei­nen Rück­la­ge der Kir­chen­ge­mein­de auf­zu­lö­sen. Mit­tel für ver­schie­de­ne Zweck­be­stim­mun­gen sind in­ner­halb der Kol­lek­ten-, Spen­den- und Treu­hand­ver­wal­tung se­pa­rat zu ver­wal­ten. Für Mess­stif­tun­gen sind se­pa­ra­te Kon­ten mit ent­spre­chen­der Kon­to­be­zeich­nung zu füh­ren.
Die Füh­rung von Kon­ten und Bar­kas­sen sowie die Ab­wick­lung des Zah­lungs­ver­kehrs im Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Kir­chen­vor­stands haben mit be­son­de­rer Sorg­falt nach den Vor­ga­ben der Haus­halts­ord­nung des Erz­bis­tums Pa­der­born und der dazu er­las­se­nen Richt­li­ni­en zu er­fol­gen. Ins­be­son­de­re sind die Grund­sät­ze ord­nungs­mä­ßi­ger Buch­füh­rung (GoB) nicht nur im Etat der Kir­chen­ge­mein­de, son­dern auch bei der Ver­wal­tung der vor
Ort vor­han­de­nen Mit­tel (Kol­lek­ten, Spen­den, Treu­hand­mit­tel, Stif­tun­gen und Sti­pen­di­en)  an­zu­wen­den. Die Er­fas­sung sämt­li­cher Ein­nah­men und Aus­ga­ben hat un­ver­züg­lich und voll­stän­dig zu er­fol­gen.

5.2 Vier-Augen-Prin­zip

Der Kir­chen­vor­stand ist ver­pflich­tet, hin­sicht­lich der Kon­to­voll­mach­ten für auf den Namen der Kir­chen­ge­mein­de er­rich­te­te Bank­kon­ten das Vier-Augen-Prin­zip zu wah­ren. Hier­von aus­ge­nom­men ist ein Kon­to­kor­rent­kon­to für lau­fen­den Zah­lungs­ver­kehr, so­weit das Vier-Augen-Prin­zip aus or­ga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den nicht lü­cken­los zur An­wen­dung kom­men kann. Spar­ein­la­gen, Fest­gel­der, Wert­pa­pier­de­pots und ver­gleich­ba­re An­la­ge­for­men sind zwin­gend nach dem Vier-Augen-Prin­zip zu be­wirt­schaf­ten. Eben­so aus­ge­nom­men ist ein Bank­kon­to, das aus­schlie­ß­lich der Ver­wah­rung der durch den Geist­li­chen ei­gen­stän­dig ver­wal­te­ten Spen­den- und Kol­lek­ten­mit­tel für pas­to­ra­le und mild­tä­ti­ge Zwe­cke dient. Über die­ses Konto kann von dem je­wei­li­gen Geist­li­chen mit Ein­zel­voll­macht ver­fügt wer­den.
Geld­mit­tel Drit­ter sind nicht auf Kon­ten der Kir­chen­ge­mein­de auf­zu­be­wah­ren. Dies gilt auch für Rechts­trä­ger und Grup­pie­run­gen gemäß Ab­schnitt 3.3 Satz 1, so­weit sie nicht dem Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Kir­chen­vor­stands zu­ge­ord­net sind. Eben­so ist die Ver­wah­rung von Mit­teln der Kir­chen­ge­mein­de und der Son­der­ver­mö­gen auf Kon­ten Drit­ter nicht zu­läs­sig. Bar­kas­sen sind in An­zahl und Höhe auf das not­wen­di­ge Maß zu be­schrän­ken und je­der­zeit si­cher zu ver­wah­ren.
Der Kir­chen­vor­stand hat min­des­tens jähr­lich die Be­stän­de und Bu­chun­gen aller Kon­ten und Bar­kas­sen sei­nes Ver­ant­wor­tungs­be­reichs zu prü­fen. Das Prü­fungs­er­geb­nis ist in dem Jah­res­ab­schluss der Kir­chen­ge­mein­de im An­hang an­zu­ge­ben.

5.3 Bu­chung und Be­leg­füh­rung für Bar­kas­sen­ge­schäf­te

Auch für Bar­ein­nah­men und -aus­ga­ben sind grund­sätz­lich Bu­chungs­be­le­ge zu er­stel­len. Eine Sal­die­rung von Ein­nah­men und Aus­ga­ben ist nicht zu­läs­sig. Alle Ein­nah­men und Aus­ga­ben sind nach ihrem sach­li­chen Zweck unter Be­rück­sich­ti­gung der steu­er­li­chen Vor­schrif­ten zu er­fas­sen.
Auf Be­le­ge kann nur ver­zich­tet wer­den, wo dies aus pas­to­ra­len Grün­den ge­bo­ten ist, etwa bei Kol­lek­ten und deren Ver­wen­dung zu mild­tä­ti­gen Zwe­cken. Die voll­stän­di­ge Er­fas­sung der Ein­nah­men und Aus­ga­ben ist auch in die­sen Fäl­len si­cher­zu­stel­len. Wenn es aus pas­to­ra­len Grün­den not­wen­dig ist, kön­nen Emp­fän­ger mild­tä­ti­ger Zu­wen­dun­gen dabei mit N. N. be­zeich­net wer­den.


6. Schluss­be­stim­mun­gen

6.1 Durch­füh­rungs­be­stim­mun­gen

Die zur Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes er­for­der­li­chen Re­ge­lun­gen er­lässt der Ge­ne­ral­vi­kar.

6.2 In­kraft­tre­ten

Die­ses Ge­setz tritt zum 1. 1. 2019 in Kraft. Zu­gleich tre­ten alle ent­ge­gen­ste­hen­den diö­ze­sa­nen
Be­stim­mun­gen außer Kraft, ins­be­son­de­re:

• Ge­setz be­tref­fend die „Re­ge­lun­gen für die Ze­le­bra­ti­on von Mess­fei­ern und für Stol­ge­büh­ren“ vom 15. 3. 1982, KA 1982, zu­letzt ge­än­dert am 13. De­zem­ber 2001 in KA 2002, Nr. 23.
o Grund­sätz­li­che Hin­wei­se, Zif­fer 2, Satz 4 und 5
o Be­son­de­re Re­ge­lun­gen, Ab­schnitt I., Zif­fer 3.

• „Ge­setz über das Ver­fah­ren bei An­nah­me, Ver­wen­dung und Ver­wal­tung von Mess­sti­pen­di­en“ vom 16. März 1999, KA 1999, Nr. 73., zu­letzt ge­än­dert zum 1. Ja­nu­ar 2002 im KA 2001, Nr. 150.

• „Ge­setz über die Ab­hal­tung, Ver­wal­tung und Ver­wen­dung von Kir­chen­kol­lek­ten, Samm­lun­gen und Spen­den“ vom 28. Au­gust 2000, KA 2000, Nr. 109., ge­än­dert am 26. No­vem­ber 2001 im KA 2002, Nr. 24., nebst den „Er­gän­zun­gen“ vom 12. No­vem­ber 2002 im KA 2002, Nr. 249.

Die den Jah­res­ab­schluss der Kir­chen­ge­mein­den be­tref­fen­den Re­ge­lun­gen sind erst­mals für den Jah­res­ab­schluss zum 31. 12. 2019 an­zu­wen­den.

Die fol­gen­den Schlag­wor­te wur­den dem Ar­ti­kel zu­ge­wie­sen: Kol­lek­te, Spen­de

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