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Häufig gefragt

Welche Auswirkungen hat der Einspruch eines Gemeindemitglieds gegen den ausgelegten Haushaltsplan?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (EGV, HA Finanzen), 14.09.2020

Der Haushaltsplan wird zur Information der Gemeindemitglieder ausgelegt. Weder das Vermögensverwaltungsgesetz (VGG) noch die Geschäftsanweisungen sehen ein Widerspruchsrecht vor. Ein Gemeindemitglied, das gegen den ausgelegten Haushaltsplan Einwände hat, kann sich allenfalls an das Erzbischöfliche Generalvikariat werden, um die dortige Prüfung / Genehmigung zu beeinflussen. Dazu müssen aber substantielle Einspruchsgründe vorgebracht werden.

Die örtliche Auslegung des Haushaltsplans ist in § 10 VVG (unter ►dieser Verknüpfung) geregelt.

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Diese Texte sind eine allgemeine Erstinformation ohne den Anspruch auf Vollständigkeit und Gültigkeit für konkrete Einzelfälle. Trotz gründlicher Prüfung und Recherche kann für die Inhalte keine Haftung übernommen werden. Im Zweifel wird eine Rücksprache mit den zuständigen Fachabteilungen des Erzbischöflichen Generalvikariates empfohlen.

Ihre Ansprechpartner zum Thema sind: Abteilung Kirchengemeinden, Kitas Leitung (Erzbischöfliches Generalvikariat), Leitung Fachbereich Finanzen (Gemeindeverband)

Welche Verfahrensschritte zieht eine Nicht-Genehmigung des Haushaltsplanes durch das EGV nach sich?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (EGV, HA Finanzen), 14.09.2020

Wird ein Haushalt nicht genehmigt, besteht für die Bewirtschaftung der Kirchengemeinde keine rechtliche Grundlage (§ 6 Abs.2 Haushaltsordnung, § 8 Abs. 2 Haushaltsrichtlinien HHRL)). Der Kirchenvorstand hat dann gem. § 9, Abs. 4 HHRL nur ein beschränktes Mandat, Mittel der Kirchengemeinde auszugeben. Deshalb sehen die HHRL in § 8 auch eine Genehmigung unter Auflagen vor, um diesen rechtlich riskanten Zustand möglichst zu vermeiden. In solchen Fällen führt das Erzbischöfliche Generalvikariat (EGV) als Aufsichtsbehörde immer ein Gespräch mit der jeweiligen Kirchengemeinde, eine kommentarlose „Nichtgenehmigung“ gibt es nicht.

Wird allerdings vom Kirchenvorstand gar kein Haushaltsplan beschlossen, kann auch keine Genehmigung des EGV erfolgen. In diesem Fall handelt der KV wegen fehlender Rechtsgrundlage für die Bewirtschaftung der Kirchengemeinde auf eigenes Risiko, was im Extremfall sogar Regressansprüche zur Folge haben könnte. Falls im KV Bedenken gegen den Beschluss bestehen, sollte das Gespräch mit dem Gemeindeverband oder dem Generalvikariat gesucht werden, um mögliche Hindernisse auszuräumen.

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In der Jahresrechnung für unsere Kirchengemeinde ist ein Posten „Anteil an den liquiden Mitteln des Gemeindeverbandes“ ausgewiesen. Können wir dieses Guthaben zum Beispiel für eine Tilgung einsetzen?

Wenn ein Jahresüberschuss erzielt wird, muss der dann abgeführt werden oder kann er im nächsten Jahr verwendet werden?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Ein Überschuss in der Jahresrechnung der Kirchengemeinde muss nicht abgeführt werden. Wird ein Überschuss erzielt, erhöht sich über die Ergebnisrechnung in der Doppik die Ergebnisrücklage und damit das Eigenkapital der Gemeinde. Die Mittel werden auch auf der Aktivseite der Bilanz unter der entsprechenden Anlageform (z.B. Sparguthaben, Guthaben beim Gemeindeverband) gezeigt. Dieses steht wie die bisherige Rücklage Schlüsselzuweisung grundsätzlich auch für Verwendungen in der Zukunft (im Etat oder für Investitionen) zur Verfügung.

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Kann man etwas tun, damit die Zahlen für den Kindergarten in der Jahresrechnung aussagekräftig sind?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Nein, derzeit nicht. Die Finanzierung und Abrechnung der Kindertageseinrichtungen erfolgt analog zu den Schulen zum Kindergartenjahr (August-Juli). Der staatlich vorgeschriebene Verwendungsnachweis umfasst zudem nicht alle, sondern nur die öffentlich finanzierten Aktivitäten und stellt auch nur die Ein- und Auszahlungen dar. Daher ist sowohl wegen der abweichenden Rechnungsperiode als auch wegen ganz unterschiedlichen Systematik kein Abgleich mit der Jahresrechnung der Kirchengemeinde möglich. Es ist aber durch die Unterteilung des Jahresabschlusses in Hauptbereiche zumindest erkennbar, wie sich die sonstigen gemeindlichen Aktivitäten finanziell darstellen.

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Muss das Generalvikariat darüber informiert werden, für welche Maßnahmen die Baupauschale eingesetzt wird?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Die Verwendung der für die Pauschale bereit gestellten Gelder ist in der Jahresrechnung der Kirchengemeinde je einzelner Maßnahme darzustellen. Es ist nicht notwendig, das mit der Baupauschale finanzierte Bauvorhaben vorab dem Erzbischöflichen Generalvikariat mitzuteilen. Es ist aber günstig, das Bauamt über die Maßnahme zu informieren, damit der zuständige Bearbeiter über die Entwicklung des Gebäudes Kenntnis hat.

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Was passiert mit den Rücklagen der Kirchengemeinden bei der Zusammenführung zu einer großen Kirchengemeinde?

■ Antwort von: Rudolf Weinstock, ZA Rechtsamt (EGV), 22.10.2020

Zweckgebundene Rücklagen bleiben erhalten. Freie Rücklagen gehen bei der Zusammenführung in das Vermögen der neuen Kirchengemeinde über.

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Wie hoch darf die Personalkostenquote sein?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht und Stefanie Müting (HA Finanzen, EGV), 13.02.2019

Die Personalkostenquote soll als Richtwert dabei helfen, die finanzielle Handlungsfähigkeit einer Kirchengemeinde langfristig zu sichern. Da Arbeitsverträge in der Regel nicht kurzfristig beendet werden können, sollten für Personalkosten nicht mehr als 40 % der jährlichen Einkünfte aufgewendet werden. Der tatsächliche Wert der Personalkostenquote kann von Kirchengemeinde zu Kirchengemeinde unterschiedlich hoch sein. Wenn die 40 % Quote überschritten wird, ist das für die Etatgenehmigung durch das Generalvikariat kein grundsätzliches Problem, wenn der Haushalt strukturell ausgeglichen ist.

Zeitlich befristete Erhöhungen von Beschäftigungsumfängen, z.B. im Zusammenhang mit der Errichtung eines Pastoralen Raums, sind in der Regel möglich. Der Antrag hierfür sollte jedoch mit zeitlichem Vorlauf bei der HA Finanzen eingehen.

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Wie ist der Zusammenhang zwischen Personalkosten und Schlüsselzuweisungen?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Die Schlüsselzuweisungen werden über den so genannten Punktwert berechnet. Über die Höhe des Punktwertes entscheidet der Kirchensteuerrat. Er hängt wesentlich von den diözesanen Kirchensteuereinnahmen ab, es können aber auch besondere Kostenentwicklungen dabei Berücksichtigung finden.

Zur Orientierung über die Kostenstruktur wird eine Personalkostenquote aus den Personalkosten und den nachhaltigen Einnahmen gebildet. Diese kann schwanken, wenn sich Personalkosten nicht in gleicher Geschwindigkeit wie die Zuweisungen verändern lassen.

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Wie sind Bewertungen vorzunehmen?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Wie Bewertungen vorzunehmen sind, das stellt die 2014 überarbeitete ►Bilanzierungsrichtlinie des Erzbistums Paderborn dar (KA 2014, Nr. 39).

Die Bewertungen für nicht betriebsnotwendige Gebäude sowie Pfarrheime und Dienstwohnungen sind bereits erfolgt und in der Regel am Ertragswertverfahren ausgerichtet.

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Diese Texte sind eine allgemeine Erstinformation ohne den Anspruch auf Vollständigkeit und Gültigkeit für konkrete Einzelfälle. Trotz gründlicher Prüfung und Recherche kann für die Inhalte keine Haftung übernommen werden. Im Zweifel wird eine Rücksprache mit den zuständigen Fachabteilungen des Erzbischöflichen Generalvikariates empfohlen.

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Müssen Gebäude, die renoviert werden, bewertet werden?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (EGV, HA Finanzen), 14.09.2020

Nicht betriebsnotwendige Gebäude und nicht sakrale Dienstgebäude, z.B. Pfarrheime, sind ohnehin zu bewerten. Für Sakralgebäude steht dies zunächst noch nicht an. Die bilanzielle Aktivierung von Großrenovierungen ist aber auch bei Sakralgebäuden möglich. Ziel ist eine kontinuierliche Vervollständigung der kirchengemeindlichen Bilanz.

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Wie kann der Stand der Bewertung der Liegenschaften in Erfahrung gebracht werden?

■ Antwort von: Michael Gerlach, HA Finanzen, 10.12.2020

Der Stand der Bewertung der Liegenschaften für die nicht betriebsnotwendigen und betriebsnotwendigen Liegenschaften kann im Gemeindeverband erfragt werden, soweit dort Verträge mit den entsprechenden Anbietern geschlossen wurden.

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Wann werden Abschreibungen gebucht? Was wird abgeschrieben?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Abschreibungen werden erst dann vorgenommen und gebucht, wenn ein Objekt bewertet ist, bzw. nach Fertigstellung einer aktivierten Baumaßnahme. Die Bewertung erfolgt durch den Gemeindeverband anhand von Bewertungsrichtlinien, aus der auch die Höhe der jährlichen Abschreibung ermittelt wird. Bei Baumaßnahmen werden i.d.R. die Herstellungskosten angesetzt.

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Wo finde ich im Haushaltsplan die Abschreibungen wieder?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (EGV, HA Finanzen), 14.09.2020

Abschreibungen drücken den Werteverzehr einer Anlage (z.B. Gebäude) in Geld aus. Die Abschreibungen wirken sich in der Ergebnisrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung) als Aufwand in der jeweiligen Kostenstelle aus, z. B. im Abrechnungsobjekt Pfarrheim. Sie führen aber nicht zu einem unmittelbaren Abfluss liquider Mittel. Werden zum Ausgleich des Werteverzehrs Rücklagen für Renovierungen oder Ersatzbeschaffungen gebildet, dann sind diese z.B. auf einem Sparbuch, das für Renovierungszwecke vom Gemeindeverband angelegt wird, auf der Aktivseite der Bilanz unter der Position „Forderungen gegenüber Gemeindeverband“ wieder zu finden.

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Wie werden die Abschreibungen finanziert?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (EGV, HA Finanzen), 14.09.2020

Das durch Abschreibungen evtl. entstandene Defizit kann aus den Rücklagen oder durch Einsparungen in anderen Etatpositionen finanziert werden.

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Wenn eine Kirche z.B. für eine Million € renoviert wird, belasten die Abschreibungen für die aktivierte Million dann nicht den Haushalt?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 13.08.2019

Wenn z. B. eine Kirche für eine Million € renoviert wird, dann werden nach der allgemeinen Zuschussregelung vom Erzbistum 70 % und von der Gemeinde 30 % der förderfähigen Kosten getragen. Die 700,000,00 € (vom Erzbistum) werden in der Bilanz auf der Passivseite als Sonderposten aufgeführt. Dieser Sonderposten wird in Höhe von 70 % der Abschreibungen jährlich aufgelöst. Damit sind die Abschreibungen zu 70 % ergebnisneutral und nur 30 % der Abschreibungen wirken sich auf die Ergebnisrechnung aus. In diesem Beispiel würde also der aufzubringende Eigenanteil von 300.000 Euro ergebnismäßig auf die Zeit bis zur nächsten Komplettrenovierung verteilt und müsste in dieser Zeit aus den laufenden Zuweisungen oder auch aus Spendenerträgen gedeckt werden. Wenn dies gelingt, steht damit der nach den heutigen Bedingungen zu erbringende Eigenanteil bei der nächsten Komplettmaßnahme wieder zur Verfügung. Die Belastung wird also nicht nur zum Zeitpunkt der Maßnahme, sondern verteilt über die Nutzungszeit im Haushalt wirksam.

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Wenn Pfarrhaus, Pfarrheim, KiTa usw. abgeschrieben werden, führt das nicht zu einem negativen Haushalt?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Abschreibungen verursachen nicht die Kosten, sondern sie stellen die Abnutzung und damit zukünftig notwendige Maßnahmen dar. So verliert ein Gebäude an Wert und muss irgendwann renoviert werden. Die Kosten für die Renovierung treten unabhängig davon auf, ob der Wertverlust abgeschrieben wurde. Wurden allerdings aus der Abschreibung finanzielle Mittel gebildet, lassen sich die Renovierungskosten in der Regel unmittelbar daraus finanzieren. Die im Etat gedeckten Abschreibungen führen also zu einem kontinuierlichen Aufbau der Finanzmittel für den Eigenanteil bei künftigen Baumaßnahmen. Führen sie zu Etatdefiziten, ist dies ein Hinweis auf langfristigen Handlungsbedarf hinsichtlich der Immobilienausstattung der jeweiligen Gemeinde.

Nicht selbst genutzte Objekte sind in der Regel vermietet. Über die Miete wird die Abschreibung „verdient“. Aufwendungen für das Gebäude und Abschreibungen stehen den Mieteinnahmen gegenüber. Es findet also durch die Abschreibungen keine zusätzliche Belastung des Haushalts statt. Zum Beispiel für ein nicht mehr benötigtes Pfarrhaus kann der Kirchenvorstand aber auch entscheiden, das Gebäude zu verkaufen – dann stellt sich die Frage von Abschreibungen nicht mehr.

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Werden auch Kunstgegenstände bewertet?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Bei Kunstgegenständen ist zu unterscheiden zwischen permanenter Kunst (z.B. Monstranz), die ihren Wert behält und nicht abgeschrieben wird, und vergänglicher Kunst (z.B. Hungertuch), die irgendwann entsorgt wird und abgeschrieben werden muss. Da für permanente Kunstgegenstände nach dem Kirchenrecht ein Veräußerungsverbot besteht, ist die Bewertung zum Marktpreis nicht angebracht und auch für eine Abschreibungsberechnung nicht notwendig. Hier sollte vorsichtig – mit einem Erinnerungswert – bewertet werden.

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Wie werden Kirchen bewertet? Sind die meisten Kirchen nicht schon abgeschrieben und bildet der Wert der Kirche dann eine stille Reserve?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Die Bewertung von Kirchen ist schwierig. Kirchen sollen daher in unserem Erzbistum auch zuletzt bewertet werden, i.d.R mit einem Erinnerungswert von 1€ in der Bilanz. Damit wird berücksichtigt, dass Kirchen kaum verkauft werden können und für das Gebäude auch zumeist kein Verkaufserlös erwartet werden kann.

Der Wert einer Kirche setzt sich zusammen aus dem Grundstück, das bewertet werden kann und – da es sich nicht verbraucht – nicht abgeschrieben wird, und dem Gebäude. Geht man - wie beispielsweise das Erzbistum Hamburg – davon aus, dass eine Kirche nicht verkäuflich ist und abgerissen werden müsste, beträgt der Wert der Kirche = Grundstückswert abzüglich Abrisskosten. Im Erzbistum Paderborn gehen wir nicht von diesem Szenario aus und haben deshalb noch keine Bewertungsregeln für Sakralgebäude.

Wird eine Kirche renoviert, könnten die Renovierungskosten bilanziell aktiviert werden und über die nächsten 30 Jahre (bis zur nächsten Renovierung) abgeschrieben werden. Damit ergeben sich die gleichen Anspareffekte für künftige Maßnahmen wie oben beschrieben.

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Darf aus dem Gewinn eines Waldverkaufes neuer Wald gekauft werden?

■ Antwort von: Michael Gerlach, EGV/HA Finanzen, 10.12.2019

Ja. Das Vermögen wird durch den Verkauf und Neukauf nicht reduziert, sondern umgeschichtet.

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Müssen Finanzanlage bei der Bank für Kirche und Caritas (BKC) angelegt werden oder sind auch andere Anlagen mit besserer Rendite erlaubt?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Die Anlagerichtlinien des Erzbistums geben detaillierte Hilfen zur Geldanlage. Darin werden grundsätzlich eher risikoarme Anlageformen bevorzugt. Es ist nicht vorgeschrieben, dass Finanzanlagen nur bei der BKC vorgenommen werden dürfen. In der Vergangenheit hat sich die Anlage bei der BKC auch unter Renditeaspekten aber häufig bewährt. Auch bei insgesamt sehr niedrigen Zinssätzen sind höhere Renditen immer mit höheren Risiken verbunden und daher kritisch zu sehen. (►Anlagerichtlinien für das Kapitalvermögen der Kirchengemeinden und Gemeindeverbände im Erzbistum Paderborn (KA 2021, Stück 3, Nr. 41)).

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Wenn Erlöse aus dem Verkauf von Immobilien erzielt werden, müssen diese dann beim Aachener Immobilienfond angelegt werden?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (EGV, HA Finanzen), 14.09.2020

Bis vor einigen Jahren wurde als wertbeständige Anlage meist die Anlage im Aachener Immobilienfonds vorgeschlagen. Inzwischen werden diese Vorgaben allgemeiner gefasst. Wenn Verkaufserlöse wertbeständig angelegt werden, ist dies nicht zwingend beim Aachener Immobilienfonds als einziger Adresse möglich (►Anlagerichtlinien für das Kapitalvermögen der Kirchengemeinden und Gemeindeverbände im Erzbistum Paderborn (KA 2008, Stück 10, Nr. 125)).

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Dürfen die Einmalzahlungen aus der Kirchensteuer an Kirchengemeinden in das kommende Jahr übertragen werden?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.02.2022

Der Kirchensteuerrat hat für einzelne Jahre eine Einmalzahlung beschlossen: Jeder Pastoralverbund und jede Kirchengemeinde erhielten einen Betrag je Katholik für ihren Haushalt.

Der Finanzausschuss entscheidet jeweils auf der Basis der grundsätzlichen identischen KV-Beschlüsse, wozu die Sonderzahlungen eingesetzt werden. Bleiben am Jahresende Mittel übrig und wird keine Abstimmung des Finanzausschusses zur Ausschüttung an die Kirchengemeinden getroffen, sind die Mittel auf das nächste Jahr vorzutragen. Eine Ausschüttung nach dem festgelegten Proporzschlüssel (meist nach Anzahl der Katholiken) ist aber auch möglich, wenn dies von der Mehrheit der Kirchenvorstände so beschlossen und von dem jeweiligen Mitglied im Finanzausschuss ensprechend votiert wird.

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Kann die Baupauschale als Eigenanteil der Kirchengemeinde in die Finanzierung größerer Baumaßnahmen eingebracht werden?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Seit der Neufassung der Baupauschale („Pauschalierter Bauzuschuss“) kann daraus auch der Eigenanteil der Kirchengemeinden bei größeren Maßnahmen mitfinanziert werden. Außerdem können wie bisher frei verfügbare Rücklagen (Rücklage Schlüsselzuweisung, Baurücklage) bzw. Spenden und Kollekten eingesetzt werden. Außerdem werden bei der Berechnung der Förderung aus Kirchensteuermitteln vorhandene Baupauschalenmittel in begrenzter Höhe, nämlich der im Vorjahr erhaltenen Förderung, mit eingesetzt und mindern damit den zusätzlichen Zuschuss um diesen Betrag. (►Baupauschale (KA 2015, Stück 9, Nr. 122)).

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Wo wird die Baupauschale in der Bilanz ausgewiesen?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Soweit die Baupauschale noch nicht zweckgemäß verwendet ist, wird sie in der Bilanz auf der Passivseite unter den Verbindlichkeiten sowie auf der Aktivseite in den Geldmitteln oder Forderungen gegenüber dem Gemeindeverband ausgewiesen.

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Verfällt eine nicht verwendete Baupauschale?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Nein. Nicht verbrauchte Fördermittel der Baupauschale werden in das folgende Haushaltsjahr übertragen. Sie erhöhen insoweit den Bestand. Sofern der Bestand der Baupauschale in der Summe einen Betrag von 15.000,00 € je betriebsnotwendiges Gebäude überschreitet, wird der überschießende Betrag bei der Genehmigung und gesonderten Förderung größerer Baumaßnahmen von dem Zuschuss des Erzbischöflichen Generalvikariates in Abzug gebracht (►Baupauschale (KA 2011, Stück 2, Nr. 38)).

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Sind Baurücklagen freie Rücklagen? Können sie nach dem Zusammenschluss von Kirchengemeinden verwendet werden?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Baurücklagen sind in der Regel nicht an ein Gebäude gebunden. Bei allen bisher bestehenden Kirchengemeinden dienen sie der Instandhaltung aller dienstlichen bzw. betriebsnotwendigen Gebäude. Als Position der Passivseite der kirchengemeindlichen Bilanz stehen ihnen auf der Aktivseite Finanzanlagen und Sparguthaben gegenüber, die die für Baumaßnahmen verfügbare Liquidität abbilden.

Nach einem Zusammenschluss mehrerer Kirchengemeinden bleibt der Zweck (bauliche Erhaltung) bestehen, die Verwendung der Baurücklagen der bisherigen Gemeinden ist aber in allen diesen Gebäuden möglich (Zweckbindung, keine Objektbindung).

Im Einzelfall kann es andere Sachverhalte geben, so wenn Spendenmittel sich auf die Bauunterhaltung bestimmter Gebäude beziehen. Solche Spenden sind aber in der Regel nicht in der Baurücklage ausgewiesen.

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Weshalb wird auch für Kindergärten, die nicht in der gGmbH sind, eine Verwaltungspauschale von 2 Prozent der Kinderpauschale erhoben?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht (HA Finanzen, EGV), 14.09.2020

Die Verwaltungspauschale steht nicht im Zusammenhang mit der gGmbH, sondern ergibt sich aus dem ►Kinderbildungsgesetz (KiBiz). Das Erzbistum nutzt die mit dieser Verwaltungspauschale eingesparten Kirchensteuermittel zum Aufbau eines Sonderfonds, um auch eine solidarische Unterstützung für die Kindergärten zu ermöglichen, die die vom KiBiz geforderten Belegzahlen nicht erreichen können.

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Wie sind Baumaßnahmen in bilanzieller Hinsicht einzuordnen?

■ Antwort von: Raimund Eilebrecht, HA Finanzen, 20.06.2019

Es wird nach aktivierbaren und nicht aktivierbaren Aufwendungen unterschieden.
Allgemein sind Aufwendungen zu aktivieren bei Anschaffung, Herstellung oder bei Erweiterung eines Vermögensgegenstands sowie bei wesentlicher Verbesserung eines Vermögensgegenstands, die über dessen ursprünglichen Zustand hinausgeht. Instandhaltungskosten sind nicht aktivierbar.

In diesem Merkblatt finden Sie zur Information eine detaillierte Übersicht, wie Baumaßnahmen in der Bilanz der Kirchengemeinde abgebildet werden. Die Zuordnung und Bilanzierung erfolgt im Gemeindeverband.

Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Baumaßnahme, Bilanz

Ihre Ansprechpartner zum Thema sind: Abteilung Kirchengemeinden, Kitas Leitung (Erzbischöfliches Generalvikariat), Leitung Fachbereich Finanzen (Gemeindeverband)
Zielgruppen des Themas sind: Kirchenvorstand

Dieser Eintrag wurde am 24.02.2022 von Kathrin Greskötter bearbeitet.

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