Seite dru­cken

Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen an Kir­chen­ge­mein­den ab 01. Ja­nu­ar 2020

Diö­ze­san­ge­setz vom 12. No­vem­ber 2019, KA 12/2019, Nr. 141

I. Vor­be­mer­kung

Die Kir­chen­ge­mein­den im Erz­bis­tum Pa­der­born un­ter­lie­gen einem tief­grei­fen­den Struk­tur­wan­del. Das seit dem 1.1.2015 gel­ten­de Sys­tem der Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen wurde einer pra­xis­ori­en­tier­ten Eva­lua­ti­on un­ter­zo­gen.

Im we­sent­li­chen wurde dabei Wei­ter­ent­wick­lungs­be­darf an den fol­gen­den Kom­po­nen­ten der Zu­wei­sungs­be­rech­nung fest­ge­stellt und durch Neu­fas­sung der Re­ge­lun­gen be­rück­sich­tigt:

  • Punkt­an­satz pro Ge­mein­de­mit­glied für be­son­ders große Kir­chen­ge­mein­den

Künf­tig wird für alle Ge­mein­de­mit­glie­der ein ein­heit­li­cher Punkt­an­satz ge­währt, d.h. die bis­he­ri­ge De­gres­si­on für be­son­ders große Kir­chen­ge­mein­den ent­fällt

  • Nut­zung von Ge­mein­de­räu­men durch an­er­kann­te Aus­län­der­seel­sor­ge­grup­pen

Bei re­gel­mä­ßi­ger Nut­zung von Kir­che oder Pfarr­heim­räu­men in einer Kir­chen­ge­mein­de wird für jedes Ge­bäu­de ein auf 1.200 € er­höh­ter Zu­schuss zu den Be­triebs­kos­ten be­reit­ge­stellt

  • Frei­be­trag für ei­ge­ne Er­trä­ge der Kir­chen­ge­mein­den bei der An­rech­nung auf die Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen

Die Frei­be­trä­ge von 1.000 € pro Kir­chen­ge­mein­de wer­den im Fall von Ge­mein­de­zu­sam­men­schlüs­sen auf die ur­sprüng­li­che Ge­mein­de­zahl be­rech­net. Damit wird ein fi­nan­zi­el­ler Nach­teil auf­grund eines Ge­mein­de­zu­sam­men­schlus­ses ver­mie­den.

  • För­de­rung von lang­fris­tig zur dienst­li­chen Nut­zung be­stimm­tem Wohn­raum in den Kir­chen­ge­mein­den

Bau­maß­nah­men für dau­er­haft fest­ge­leg­te Dienst­woh­nun­gen wer­den im an­ge­mes­se­nen und an­er­kann­ten Stan­dard be­reits jetzt kom­plett aus Kir­chen­steu­er­mit­teln ge­tra­gen. Damit ent­fie­le die Not­wen­dig­keit der bis­he­ri­gen Aus­stat­tung mit Schlüs­sel­zu­wei­sungs­punk­ten. Diese wer­den je­doch bei­be­hal­ten. Im Ge­gen­zug wird bei der Bau­be­zu­schus­sung je Maß­nah­me ein Selbst­be­halt von 2.000 € ein­ge­führt.

  • För­de­rung von Fahrt­kos­ten für Dienst­fahr­ten der Mit­glie­der des Pas­to­ral­teams

Dabei be­reits jetzt die Dienst­fahr­ten der Mit­glie­der des Pas­to­ral­teams di­rekt mit dem Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at ab­ge­rech­net wer­den, ent­fällt der dafür im Ge­mein­de­etat vor­ge­se­he­ne Punkt­an­satz.

Die Grund­kon­zep­ti­on einer Zu­wei­sungs­be­rech­nung nach struk­tur­be­zo­ge­nen Schlüs­sel­zah­len als Bud­get, über des­sen Ver­wen­dung der Kir­chen­vor­stand ent­schei­det, und die Ver­wirk­li­chung des Sub­si­dia­ri­täts­prin­zips durch die An­rech­nung ei­ge­ner Er­trä­ge auf die Zu­wei­sun­gen blie­ben un­ver­än­dert.

Der Diö­ze­san-Kir­chen­steu­er­rat hat am 15.6.2019 fol­gen­de No­vel­lie­rung der Zu­wei­sungs­kri­te­ri­en be­schlos­sen:

 

II. Fi­nanz­zu­wei­sungs­sys­tem

Alle Kir­chen­ge­mein­den haben im Rah­men der jähr­li­chen Etat­be­wirt­schaf­tung An­spruch auf eine Zu­wei­sung von Kir­chen­steu­er­mit­teln nach Ma­ß­ga­be der nach­ste­hen­den Re­ge­lun­gen.

Das Ver­fah­ren läuft in den fol­gen­den Schrit­ten ab:

  1. Er­mitt­lung der zu­wei­sungs­re­le­van­ten Sach­ver­hal­te
  2. Er­rech­nung der der Kir­chen­ge­mein­de zu­ste­hen­den Zu­wei­sungs­punk­te
  3. Um­rech­nung der Zu­wei­sungs­punk­te in Geld­be­trä­ge nach Ma­ß­ga­be des vom Diö­ze­san-Kir­chen­steu­er­rat fest­ge­leg­ten Punkt­wer­tes
  4. Er­mitt­lung und An­rech­nung ei­ge­ner Ein­nah­men der Kir­chen­ge­mein­de
  5. Fest­set­zung und Be­reit­stel­lung des Zu­wei­sungs­be­tra­ges im Rah­men der Prü­fung des kir­chen­ge­meind­li­chen Haus­halts­plans

Für die Er­rech­nung der Schlüs­sel­zu­wei­sung gemäß Schritt Nr. 2 wer­den fol­gen­de zu­wei­sungs­re­le­van­ten Sach­ver­hal­te als Kri­te­ri­en zu­grun­de ge­legt:

  1. Mit­glie­der­zahl der Kir­chen­ge­mein­de lt. Mel­de­we­sen auf Basis des Vor­jah­res
  2. Lang­fris­tig ge­wid­me­te Dienst­woh­nun­gen
  3. Schwes­tern­sta­tio­nen
  4. Or­dens­schwes­tern im Ge­mein­de­dienst
  5. För­de­rung für über­grei­fen­de Auf­ga­ben im Pas­to­ra­len Raum
  6. Aus­län­der­grup­pen­för­de­rung
  7. An­re­chen­ba­re Er­trä­ge
  8. Über­gangs­re­ge­lun­gen

Zu 1. Mit­glie­der­zahl der Kir­chen­ge­mein­den

Alle Pfar­rei­en und Pfarr­vi­ka­ri­en er­hal­ten für jedes Mit­glied 9 Punk­te.

Die zum 1.1.2014 der Kir­chen­ge­mein­de nach dem bis­he­ri­gen Sys­tem zu­ste­hen­den So­ckel­punk­te sowie die ihr zu­ste­hen­den Ge­bäu­de­punk­te wur­den für jede Kir­chen­ge­mein­de in eine neue Zu­wei­sungs­kom­po­nen­te „Struk­tur­punk­te je Mit­glied“ um­ge­rech­net. Der re­sul­tie­ren­de An­satz „Struk­tur­punk­te je Mit­glied“ wird als kon­stan­ter Wert dau­er­haft, d.h. für jede künf­ti­ge Zu­wei­sungs­pe­ri­ode bei der Be­rech­nung der je­wei­li­gen Zu­wei­sung in An­satz ge­bracht.

Eine Ver­än­de­rung der zu­grun­de lie­gen­den Struk­tu­ren nach dem Be­rech­nungs­stich­tag 1.1.2014, z.B. durch Ge­mein­de­zu­sam­men­schlüs­se oder die Ver­än­de­rung des Ge­bäu­de­be­stan­des, führt nicht zu einer Ver­än­de­rung der er­rech­ne­ten Struk­tur­punk­te je Mit­glied.

Zu­sam­men­schlüs­se von Kir­chen­ge­mein­den zu oder nach dem In­kraft­tre­ten die­ser Richt­li­nie füh­ren zu einer Neu­be­rech­nung der Struk­tur­punk­te je Mit­glied. Dabei wird auf der Grund­la­ge der Ge­samt­mit­glie­der­zahl und der Summe der zuvor ein­ge­flos­se­nen So­ckel- und Ge­bäu­de­punk­te das arith­me­ti­sche Mit­tel ge­bil­det.

Zu 2. Lang­fris­tig ge­wid­me­te Dienst­woh­nun­gen

Dienst­woh­nun­gen ge­hö­ren grund­sätz­lich zum be­trieb­lich not­wen­di­gen Ge­bäu­de­be­stand.

Für un­ent­gelt­lich be­reit­ge­hal­te­ne Dienst­woh­nun­gen für Geist­li­che, die nach Ab­stim­mung mit dem Erz­bi­schöf­li­chen Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at auf Dauer als Dienst­woh­nun­gen be­stimmt sind, wer­den je­weils 1.500 Woh­nungs­punk­te ge­währt.

Wird eine vor­han­de­ne Woh­nung nur tem­po­rär als Dienst­woh­nung ge­nutzt oder für die­sen Zweck bei Drit­ten an­ge­mie­tet, wird für diese nach An­er­ken­nung eine Be­zu­schus­sung in Höhe der markt­üb­li­chen bzw. tat­säch­lich ge­zahl­ten Woh­nungs­mie­te ge­währt. In die­sem Fall ent­fal­len die Woh­nungs­punk­te und die För­de­rung kon­kre­ter Bau­maß­nah­men.

Wohn­ge­bäu­de, die auf ab­seh­ba­re Zeit nicht als Dienst­woh­nun­gen be­nö­tigt wer­den, wer­den als nicht be­triebs­not­wen­dig ein­ge­stuft. Ihr Un­ter­halt ist durch Miet­ein­nah­men etc. si­cher­zu­stel­len. Nut­zungs­än­de­run­gen im Jah­res­ver­lauf wer­den zeit­an­tei­lig be­rück­sich­tigt.

 Zu 3. Schwes­tern­sta­tio­nen

Schwes­tern­sta­tio­nen wer­den wie Dienst­woh­nun­gen mit 1.500 Punk­ten ge­för­dert, so­lan­ge Or­dens­schwes­tern miet­frei in der Sta­ti­on woh­nen, die für die Kir­chen­ge­mein­de tätig sind. Ent­fällt die miet­freie Nut­zung durch Or­dens­schwes­tern, muss das dann nicht mehr be­triebs­not­wen­di­ge Ge­bäu­de aus an­der­wei­ti­gen Mit­teln (z.B. Mie­ten) un­ter­hal­ten wer­den. Für die Un­ter­hal­tung von Schwes­tern­woh­nun­gen in Al­ten­hei­men, Kran­ken­häu­sern und sons­ti­gen ca­ri­ta­ti­ven Ein­rich­tun­gen wer­den keine Punk­te in der Schlüs­sel­zu­wei­sung ge­währt.

Zu 4. Or­dens­schwes­tern

Für jede Or­dens­schwes­ter, die mit Ge­neh­mi­gung der Erz­bi­schöf­li­chen Be­hör­de in einer Kir­chen­ge­mein­de ent­gelt­lich auf Basis eines mit dem Orden ab­ge­schlos­se­nen Ge­stel­lungs­ver­tra­ges tätig ist und deren Kos­ten nicht über einen ei­ge­nen Etat ab­ge­rech­net wer­den kön­nen (Kin­der­gar­ten, Ca­ri­tas­pfle­ge­sta­ti­on, Fa­mi­li­en­pfle­ge usw.), er­hält die Kir­chen­ge­mein­de eine Zu­wei­sung von  9.500 Punk­ten je vol­ler Stel­le. So­fern an­der­wei­tig ge­för­der­te Tä­tig­kei­ten in der Kir­chen­ge­mein­de, z. B. Küs­ter- oder Se­kre­tä­rin­nen­diens­te, durch Or­dens­schwes­tern aus­ge­füllt wer­den, wird der Punkt­zu­schlag für Or­dens­schwes­tern an­tei­lig für die ver­blei­ben­de Tä­tig­keit be­rech­net. Im Be­rech­nungs­bo­gen und im Haus­halts­plan ist die Tä­tig­keit jeder Or­dens­schwes­ter an­zu­ge­ben. Am­bu­lanz­schwes­tern über 65 Jahre, die noch in einer Kir­chen­ge­mein­de woh­nen und dort un­ent­gelt­lich tätig sind, kön­nen nach An­er­ken­nung durch die Erz­bi­schöf­li­che Be­hör­de mit 9.500 Punk­ten bei der Schlüs­sel­zu­wei­sung be­rück­sich­tigt wer­den.

Zu 5.  För­de­rung für über­grei­fen­de Auf­ga­ben im Pas­to­ral­ver­bund

Die ge­mein­sa­men Ak­ti­vi­tä­ten der Kir­chen­ge­mein­den im Pas­to­ral­ver­bund sind so­wohl durch eine Um­la­ge unter den zu­ge­hö­ri­gen Kir­chen­ge­mein­den als auch durch einen Zu­schuss des Erz­bis­tums zu fi­nan­zie­ren. Nä­he­re Er­läu­te­run­gen sind im Grund­sta­tut für Pas­to­ral­ver­bün­de im Erz­bis­tum Pa­der­born (KA 2008, Stück 11, Nr. 147), hier ins­bes. Ar­ti­kel 10, zu fin­den, er­gänzt um die Ge­schäfts­ord­nung des Fi­nanz­aus­schus­ses (Aus­füh­rungs­ver­ord­nung zu Art. 10 des Grund­sta­tuts, KA 2009, Stück 6, Nr. 73). Im Fol­gen­den wird der Zu­schuss des Erz­bis­tums be­han­delt.

Der Punkt­zu­schuss be­trägt 1 Punkt je Mit­glied des Pas­to­ral­ver­bun­des. Zu­sätz­lich wird für jeden Pas­to­ral­ver­bund gemäß der Um­schrei­bung im ers­ten Zir­kum­skrip­ti­ons­ge­setz vom 6. Juli 2000 (KA 2000, Nr. 87), ab dem Jahr 2015 ein An­satz von 5.500 Punk­ten ge­währt. Be­reits seit dem ers­ten Zir­kum­skrip­ti­ons­ge­setz er­folg­te oder noch be­vor­ste­hen­de Zu­sam­men­schlüs­se von Pas­to­ral­ver­bün­den zu grö­ße­ren Pas­to­ral­ver­bün­den oder Ge­samt­pfar­rei­en wir­ken sich nicht auf die nach die­ser Re­ge­lung zu­ste­hen­den Punkt­an­sät­ze aus.

Die für die über­grei­fen­den Auf­ga­ben im Pas­to­ral­ver­bund ge­währ­ten Punk­te wer­den treu­hän­de­risch der Kir­chen­ge­mein­de ge­währt, in deren Etat die über­grei­fen­de Kos­ten­stel­le „Pas­to­ral­ver­bund“ ge­führt wird. Sind an Stel­le der um­schrie­be­nen Pas­to­ral­ver­bün­de Kir­chen­ge­mein­den als Ge­samt­pfar­rei­en ent­stan­den, ste­hen die Mit­tel die­sen Kir­chen­ge­mein­den zu.

Zu 6. Re­gel­mä­ßi­ge Nut­zung von Dienst­ge­bäu­den durch aus­län­di­sche Mit­bür­ger
Für die Nut­zung von Kir­chen oder an­de­ren Dienst­ge­bäu­den durch aus­län­di­sche Kir­chen­mit­glie­der wer­den auf An­trag je an­er­kann­ter aus­län­di­scher Mit­glie­der­grup­pe und Ge­bäu­de 1.200 Euro pro Jahr als zu­sätz­li­che Schlüs­sel­zu­wei­sung ge­währt.

Zu 7. An­re­chen­ba­re Er­trä­ge

Ei­ge­ne Er­trä­ge, die der Kir­chen­ge­mein­de ohne be­son­de­re Zweck­bin­dung zu­flie­ßen, wer­den nach Abzug von 1.000 Euro Frei­be­trag auf die Schlüs­sel­zu­wei­sung an­ge­rech­net. Der Frei­be­trag wird für jede Kir­chen­ge­mein­de ge­währt, die nach dem 1. Zir­kum­skrip­ti­ons­ge­setz vom 6. Juli 2000 (KA 2000, Nr. 87) be­stand. So­weit eine Kir­chen­ge­mein­de seit­dem auf­ge­löst oder ver­schmol­zen wor­den ist, wird der Frei­be­trag ihrer Rechts­nach­fol­ge­rin ge­währt.

Zu den an­re­chen­ba­ren Er­trä­gen ge­hö­ren somit:

  • Mie­ten, Pach­ten, Erb­bau­zin­sen aus als be­triebs­not­wen­dig ein­ge­stuf­ten Ver­mö­gens­ge­gen­stän­den
  • Mie­ten, Pach­ten, Erb­bau­zin­sen und land- und forst­wirt­schaft­li­che Ver­kaufs­er­lö­se aus nicht be­triebs­not­wen­di­gen Ver­mö­gens­ge­gen­stän­den, so­weit sie für all­ge­mei­ne Haus­halts­zwe­cke ver­wen­det wer­den
  • Ka­pi­tal­er­trä­ge (z.B. Zin­sen auf Spar­gut­ha­ben), so­weit nicht aus zweck­ge­bun­de­nen Zu­wen­dun­gen und Ver­mächt­nis­sen
  • Er­trä­ge aus Im­mo­bi­li­en­fonds-An­tei­len, so­weit die An­la­gen nicht aus zweck­ge­bun­de­nen Zu­wen­dun­gen und Ver­mächt­nis­sen stam­men
  • Er­trä­ge aus Son­der­ver­mö­gen wie z. B. So­zi­al­fonds der Kir­chen­ge­mein­de
  • Er­trä­ge von selbst­stän­di­gen Rechts­trä­gern in der Kir­chen­ge­mein­de, die durch den Kir­chen­vor­stand gem. § 1 des Ge­set­zes zur Ver­wal­tung des Ver­mö­gens in den Kir­chen­ge­mein­den ver­wal­tet wer­den, und für deren Auf­ga­ben der Un­ter­hal­tung von Stel­len und Kir­chen­ge­bäu­den Kir­chen­steu­er­mit­tel zu­guns­ten der Kir­chen­ge­mein­de be­reit­ge­stellt wer­den

Bei der Er­mitt­lung der An­rech­nung von Er­trä­gen aus nicht be­triebs­not­wen­di­gem Ver­mö­gen sind die mit den Er­trä­gen zu­sam­men­hän­gen­den Auf­wen­dun­gen ge­gen­zu­rech­nen, so dass die An­rech­nung letzt­lich auf das Net­to­er­geb­nis der je­wei­li­gen Ver­mö­gens­an­la­ge er­folgt. Die Ge­gen­rech­nung er­folgt auf der Ebene des An­la­ge­ob­jekts (Kos­ten­stel­le).

Zu den so zu be­rück­sich­ti­gen­den Auf­wen­dun­gen ge­hö­ren:

  • Auf­wen­dun­gen aus lau­fen­der Be­wirt­schaf­tung und Ab­schrei­bun­gen auf zur Ver­mie­tung vor­ge­se­he­ne Im­mo­bi­li­en
  • Auf­fors­tungs- und Be­wirt­schaf­tungs­auf­wen­dun­gen für kir­chen- oder stel­len­ver­mö­gen­ei­ge­nen Wald

Über­stei­gen die Auf­wen­dun­gen für das An­la­ge­ob­jekt die Er­trä­ge, darf der Fehl­be­trag bis zu drei Rech­nungs­jah­ren vor­ge­tra­gen und gegen spä­te­re Über­schüs­se des Ob­jekts ver­rech­net wer­den. Bei der Be­wirt­schaf­tung von Wäl­dern ist der Vor­trag von Fehl­be­trä­gen zeit­lich un­be­grenzt mög­lich.

Über­schüs­se aus der Be­wirt­schaf­tung von ver­mie­te­ten Im­mo­bi­li­en und Wäl­dern sind erst zu dem Zeit­punkt der Ent­nah­me und Ver­wen­dung für an­de­re Zwe­cke der Kir­chen­ge­mein­de an­re­chen­bar. Die Bil­dung von bi­lan­zi­el­len Son­der­pos­ten und Ob­jekt­rück­la­gen führt in­so­weit nicht zur An­rech­nung auf die Schlüs­sel­zu­wei­sung. Die Ver­wen­dung an­ge­spar­ter Rück­la­gen und Son­der­pos­ten für an­de­re Zwe­cke löst hin­ge­gen die An­rech­nung die­ser Er­trä­ge auf die Kir­chen­steu­er­zu­wei­sung aus.

Bei Er­trä­gen aus Son­der­ver­mö­gen, deren Sat­zung eine Wert­si­che­rung vor­se­hen, er­folgt die An­rech­nung auf den nach Wert­si­che­rung ver­blei­ben­den Er­trag.

Zu den nicht an­re­chen­ba­ren Er­trä­gen ge­hö­ren:

  • Zin­sen der Bau­rück­la­ge, der Er­geb­nis­rück­la­ge und der Rück­la­ge für die Schlüs­sel­zu­wei­sung
  • Zin­sen aus auf­grund recht­li­cher Ver­pflich­tun­gen zweck­ge­bun­de­nen Mit­teln
  • Er­stat­tun­gen von Be­triebs- und Ne­ben­kos­ten für Dienst­ge­bäu­de und Dienst­woh­nun­gen
  • Öf­fent­li­che Zu­schüs­se für Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen, TOT´s, Pfarr- und Ju­gend­hei­me
  • Spen­den und Kol­lek­ten
  • Ge­büh­ren, die auf­grund kir­chen­auf­sicht­lich ge­neh­mig­ter Ge­büh­ren­sat­zun­gen er­ho­ben wer­den
  • Ein­ma­li­ge be­son­de­re Zu­wen­dun­gen wie Erb­schaf­ten, Ver­mächt­nis­se, Schen­kun­gen
  • Zu­wei­sun­gen aus Kir­chen­steu­er­mit­teln

Ab­wei­chen­de Ver­wen­dun­gen zweck­ge­bun­de­ner Ka­pi­tal­er­trä­ge füh­ren zur nach­träg­li­chen An­rech­nung die­ser Er­trä­ge auf die Schlüs­sel­zu­wei­sung.

Von dem er­mit­tel­ten Ge­samt­be­trag der an­re­chen­ba­ren Er­trä­ge wer­den der Kir­chen­ge­mein­de 70% auf die ihr zu­ste­hen­de Schlüs­sel­zu­wei­sung an­ge­rech­net. Wer­den an­zu­rech­nen­de Er­trä­ge im Haus­halts­plan oder im Jah­res­ab­schluss der Kir­chen­ge­mein­de vor­sätz­lich oder grob fahr­läs­sig nicht oder nicht in rich­ti­ger Höhe an­ge­ge­ben, kann die Erz­bi­schöf­li­che Be­hör­de eine nach­träg­li­che voll­stän­di­ge An­rech­nung der noch nicht an­ge­rech­ne­ten Er­trä­ge vor­neh­men.

Zu 8. Über­gangs­re­ge­lun­gen

So­weit sich be­reits Kir­chen­ge­mein­den zu dem oder vor dem Stich­tag 1.1.2014 zu­sam­men­ge­schlos­sen haben, wer­den sie so be­han­delt, als wenn der Zu­sam­men­schluss erst da­nach er­folgt wäre. Die ur­sprüng­lich be­reits ent­fal­le­nen So­ckel- und Ge­bäu­de­punk­te wer­den somit eben­falls der Be­rech­nung der Struk­tur­punk­te je Mit­glied zu­grun­de ge­legt.

 

III. In­kraft­tre­ten

Der Kir­chen­steu­er­rat der Erz­diö­ze­se Pa­der­born hat zu der No­vel­lie­rung der Schlüs­sel­zu­wei­sung in sei­ner Sit­zung am 15. Juni 2019 seine Zu­stim­mung ge­ge­ben.

Die Neu­re­ge­lung tritt mit Wir­kung vom 01.01.2020 in Kraft. Mit glei­chem Datum tritt die bis­he­ri­ge Re­ge­lung außer Kraft.

   

Die fol­gen­den Schlag­wor­te wur­den dem Ar­ti­kel zu­ge­wie­sen: Schlüs­sel­zu­wei­sung
Ihre An­sprech­part­ner zum Thema sind: Ab­tei­lung Kir­chen­ge­mein­den, Kitas Lei­tung (Erz­bi­schöf­li­ches Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at), Lei­tung Fach­be­reich Fi­nan­zen (Ge­mein­de­ver­band)
Die­ser Ein­trag wurde am 24.03.2020 von Na­di­ne Küpke be­ar­bei­tet.

Ansprechpersonen

Florian Leßmann

Leitung Fachbereich Finanzen (Gemeindeverband)
05251 1230 200

+ Zuständig für:

Am Ölbach (Verl / Schloß Holte-Stukenbrock), An Egge und Lippe, Bad Driburg, Bielefeld, Bielefeld Mitte-Nord-West, Bielefeld Ost, Bielefeld St. Elisabeth, Brakeler Land, Büren, Dekanat Bielefeld-Lippe, Dekanat Büren-Delbrück, Dekanat Herford-Minden, Dekanat Höxter, Dekanat Paderborn, Dekanat Rietberg-Wiedenbrück, Delbrück-Hövelhof, Elsen-Wewer-Borchen, Gütersloh, Lippe-Detmold, Lippe-West, Lübbecker Land, Mindener Land, PR Corvey, Paderborn Mitte-Süd, Paderborn Nord-Ost-West, Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit Beverungen, Reckenberg, Rheda-Herzebrock-Clarholz, Rietberg, Salzkotten, Schloß Neuhaus, Steinheim-Marienmünster-Nieheim, Stockkämpen, Südlippe-Pyrmont, Warburg, Werre-Weser, Willebadessen-Peckelsheim-Borgentreich, Wittekindsland, Wünnenberg-Lichtenau

Dorina Scheibe

Leitung Fachbereich Finanzen (Gemeindeverband)
0231 1848-323

+ Zuständig für:

Am Hagener Kreuz, Balve-Hemer, Castrop Rauxel Süd, Derne-Kirchderne-Scharnhorst, Dortmund Am Revierpark, Dortmund Mitte, Dortmund Nord-Westen, Dortmund-Ost, Dortmunder Westen, Hagen-Mitte-West, Im Dortmunder Süden, Iserlohn - Letmathe, Lünen, Menden, Pf. St. Christophorus Wanne-Eickel, Pfarrei Corpus Christi Castrop-Rauxel, Pfarrei Hl. Dreikönige Dortmund, Pfarrei St. Clara, Dortmund-Hörde, Pfarrei St. Dionysius Herne, Pfarrei St. Ewaldi Dortmund, Ruhrseen – Hagen Nord, Schwerte, St. Barbara Bönen und Heeren, Bönen, Unna-Fröndenberg-Holzwickede, Witten