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Sie­gel­ord­nung

Diö­ze­san­ge­setz vom 31. Juli 2006, in: KA 149 (2006) 93-95 Nr. 96;
ge­än­dert am 28. De­zem­ber 2007, in: KA 151 (2008) 10, Nr. 9

 

§ 1 Be­griffs­be­stim­mung und Gel­tungs­be­reich

(1) Ein Sie­gel ist ein form­ge­bun­de­nes Be­weis­zei­chen im Rechts­ver­kehr.

(2) Die Sie­gel­ord­nung re­gelt die Sie­gel­füh­rung der dem Erz­bi­schof von Pa­der­born un­ter­stell­ten Amts­per­so­nen, In­sti­tu­tio­nen und Dienst­stel­len.

 

§ 2 Sie­gel­be­rech­ti­gung

(1) Sie­gel­be­rech­tigt sind:

– der Erz­bi­schof,

– das Erz­bis­tum Pa­der­born,

– die Weih­bi­schö­fe,

– der Ge­ne­ral­vi­kar,

– die Bi­schofs­vi­ka­re,

– der Of­fi­zi­al,

– die De­chan­ten,

– die Kir­chen­vor­stän­de,

– der Erz­bi­schöf­li­che Stuhl,

– das Me­tro­po­li­tan­ka­pi­tel,

– die Theo­lo­gi­sche Fa­kul­tät,

– die Aka­de­mi­sche Bi­blio­thek,

– das Pries­ter­se­mi­nar,

– das Col­le­gi­um Leo­ni­num,

– das Erz­bi­schöf­li­che Diö­ze­san­mu­se­um,

– das Erz­bis­tums­ar­chiv,

– die Pfar­rei­en und Pfarr­vi­ka­ri­en,

– die Ge­mein­de­ver­bän­de ka­tho­li­scher Kir­chen­ge­mein­den im Erz­bis­tum Pa­der­born,

– der Ca­ri­tas­ver­band für das Erz­bis­tum Pa­der­born,

– die Schu­len in Trä­ger­schaft des Erz­bis­tums,

– an­de­re öf­fent­li­che ju­ris­ti­sche Per­so­nen des ka­no­ni­schen Rechts im Erz­bis­tum Pa­der­born mit Zu­stim­mung des Erz­bi­schofs.

(2) No­ta­re füh­ren das Sie­gel nach Ma­ß­ga­be des kirch­li­chen Rechts.

 

§ 3 Sie­gel­füh­rung und Ver­ant­wor­tung

(1) Die Sie­gel­füh­rung (Aus­übung der Sie­gel­be­rech­ti­gung) ob­liegt dem Sie­gel­be­rech­tig­ten und dem­je­ni­gen, dem dies durch Man­dat des Sie­gel­be­rech­tig­ten über­tra­gen ist.

(2) Der Sie­gel­füh­ren­de trägt die Ver­ant­wor­tung für die ord­nungs­ge­mä­ße Ver­wen­dung und Auf­be­wah­rung des Sie­gels.

 

§ 4 Ver­wen­dung des Sie­gels

(1) Das Sie­gel wird ver­wen­det zur Be­sie­ge­lung von Schrift­stü­cken als Farb­druck­sie­gel oder Prä­ge­sie­gel und wird neben der ei­gen­hän­di­gen Un­ter­schrift des Sie­gel­füh­ren­den, die er im Rah­men sei­ner dienst­li­chen Ob­lie­gen­hei­ten voll­zieht, bei­ge­drückt.

(2) Bei der Ver­wen­dung des Sie­gels ist zu un­ter­schei­den zwi­schen den Fäl­len, in denen es amt­li­che Hand­lun­gen be­ur­kun­det oder Wil­lens­er­klä­run­gen ur­kund­li­chen Wert gibt, und den Fäl­len einer rein de­ko­ra­ti­ven Ver­wen­dung (ohne ur­kund­li­che Be­deu­tung).

 

§ 5 Ge­stal­tung des Sie­gels

(1) Das Sie­gel be­steht aus dem Sie­gel­bild und der Um­schrift, die durch eine äu­ße­re Um­ran­dung be­grenzt sein soll.

(2) Stem­pel in Sie­gel­form ohne Bild oder bild­haf­tes Sym­bol sind für die Ver­wen­dung als Sie­gel nicht zu­läs­sig.

 

§ 6 Sie­gel­bild

Das Sie­gel­bild muss klar und ein­fach sein und sich auf den Sie­gel­be­rech­tig­ten be­zie­hen; es soll Über­lie­fe­run­gen wei­ter­füh­ren. Das Sie­gel­bild des Kir­chen­vor­stands wird durch Ver­fü­gung des Ge­ne­ral­vi­kars fest­ge­legt.

 

§ 7 Sie­gelum­schrift

(1) Die Sie­gelum­schrift gibt die amt­li­che Be­zeich­nung des Sie­gel­be­rech­tig­ten in der Regel in Großbuch­sta­ben wie­der. Sie läuft in der Regel ein­zei­lig um das Sie­gel­bild. Eine Orts­be­zeich­nung ist in der Regel in die Um­schrift auf­zu­neh­men.

(2) Die Sie­gelum­schrift lau­tet auf den Namen des Sie­gel­be­rech­tig­ten.

(3) Die Sie­gelum­schrift für die Kir­chen­vor­stands­sie­gel wird durch den Ge­ne­ral­vi­kar fest­ge­legt.

 

§ 8 Sie­gel­form und Größe

(1) Das Sie­gel hat in der Regel eine kreis­run­de Form mit einem Durch­mes­ser von 35 mm, höchs­tens 40 mm.

(2) Klein­sie­gel haben in der Regel eine kreis­run­de Form mit einem Durch­mes­ser von 20 bis 25 mm. Sie kön­nen zum Ab­druck auf For­mu­la­ren mit be­schränk­tem Raum ver­wen­det wer­den.

 

§ 9 Neu­an­fer­ti­gung und Än­de­rung

(1) Über die Ge­stal­tung eines neuen und über die Än­de­rung eines in Be­nut­zung be­find­li­chen Sie­gels ent­schei­det der Sie­gel­be­rech­tig­te.

(2) Die Ent­schei­dung ist dem Erz­bi­schof zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

 

§ 10 Sie­gel­ent­wurf und Frei­ga­be

(1) Vor der An­fer­ti­gung eines Sie­gels ist ein Ent­wurf in Sie­gel­grö­ße als Rein­zeich­nung her­zu­stel­len und dem Erz­bi­schof zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

(2) Von jedem ge­neh­mig­ten Ent­wurf darf in der Regel nur ein ein­zi­ges Sie­gel her­ge­stellt wer­den. Bei Be­stehen eines be­rech­tig­ten In­ter­es­ses kön­nen meh­re­re Sie­gel an­ge­fer­tigt wer­den. Sie sind dann mit einer fort­lau­fen­den Num­me­rie­rung zu ver­se­hen. Über das Be­stehen oder Nicht­be­stehen eines be­rech­tig­ten In­ter­es­ses ent­schei­det der Erz­bi­schof.

 

§ 11 Auf­be­wah­rung

(1) Die Un­ter­la­gen für die Her­stel­lung des Sie­gels sind si­cher auf­zu­be­wah­ren.

(2) Das Sie­gel ist nach jedem Ge­brauch unter Ver­schluss zu neh­men.

 

§ 12 Er­neue­rung

(1) Ab­ge­nutz­te oder be­schä­dig­te Sie­gel, die kei­nen ein­wand­frei­en Ab­druck mehr geben, sind vom Sie­gel­be­rech­tig­ten außer Ge­brauch zu neh­men und zu ver­nich­ten.

(2) Der Erz­bi­schof kann die Er­neue­rung eines Sie­gels vom Sie­gel­be­rech­tig­ten ver­lan­gen.

 

§ 13 Ab­han­den­kom­men

(1) Das Ab­han­den­kom­men eines Sie­gels ist un­ver­züg­lich dem Ge­ne­ral­vi­kar mit­zu­tei­len. Etwa vor­han­de­ne Un­ter­la­gen, ins­be­son­de­re die Sie­gel­be­schrei­bung und eine Ab­lich­tung des Sie­gel­ab­dru­ckes, sind gleich­zei­tig vor­zu­le­gen.

(2) Wird ein Er­satz­sie­gel an­ge­fer­tigt, das mit dem ab­han­den­ge­kom­me­nen Sie­gel über­ein­stimmt, muss es ein be­son­de­res Bei­zei­chen er­hal­ten. Es kann sich aber auch deut­lich von dem ab­han­den­ge­kom­me­nen Sie­gel un­ter­schei­den.

 

§ 14 Kas­sa­ti­on

Wird ein Sie­gel nicht wei­ter ver­wen­det, ist es durch den Erz­bi­schof für un­gül­tig zu er­klä­ren und im Ar­chiv des Sie­gel­be­rech­tig­ten auf­zu­be­wah­ren oder zur Auf­be­wah­rung dem Diö­ze­san­ar­chiv zu über­ge­ben.

 

§ 15 Sie­gel­samm­lung

Das Erz­bi­schöf­li­che Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at führt für alle nach die­ser Sie­gel­ord­nung an­ge­fer­tig­ten Sie­gel eine Samm­lung aller Ab­drü­cke.

 

§ 16 Über­gangs­re­ge­lung

Sie­gel, die bei In­kraft­tre­ten die­ser Sie­gel­ord­nung be­reits recht­mä­ßig in Ge­brauch sind, haben wei­ter­hin Gül­tig­keit. Bei Neu­an­fer­ti­gung sind die Vor­schrif­ten die­ser Sie­gel­ord­nung bin­dend.

 

§ 17 In­kraft­tre­ten

(1) Diese Sie­gel­ord­nung tritt am 1. Juli 2006 In Kraft.

(2) Gleich­zei­tig tre­ten alle die­ser Sie­gel­ord­nung ent­ge­gen­ste­hen­den diö­ze­sa­nen Be­stim­mun­gen außer Kraft.

Die fol­gen­den Schlag­wor­te wur­den dem Ar­ti­kel zu­ge­wie­sen: Sie­gel
Die­ser Ein­trag wurde am 26.08.2019 von Na­di­ne Küpke be­ar­bei­tet.